BMW Vision Next 100
BMW Vision Next 100

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BMW

100 Jahre BMW: Das Lenkrad bleibt im Auto

Zum 100. Geburtstag lassen die Bayern mit einer radikalen Studie in die Zukunft blicken.

von Horst Bauer

03/10/2016, 11:23 AM

Genau hundert Jahre nach jenem Tag, an dem die "Bayerischen Motorenwerke" in München gegründet worden waren (damals als Hersteller von Flugzeugmotoren), gab BMW am vergangenen Montag einen Ausblick in die Zukunft des Automobils. Als Auftakt zu den Jubiläums-Feierlichkeiten (siehe Zusatzartikel unten) präsentierte BMW-Vorstandsvorsitzender Harald Krüger gemeinsam mit seinem Design-Chef Adrian van Hooydonk die Studie "BMW Vision Next 100" als sichtbares Zeichen dafür, wie man sich in München die Zukunft des Automobils vorstellt.

Zentrale Aussage dabei, neben all den technischen Themen wie Verbundwerkstoffe, vollverkleidete Räder und aktive Spoiler-Elementen zur Optimierung des Luftwiderstandes je nach Fahrsituation oder die in Hinkunft unverzichtbare volle Vernetzung, ist dabei der philosophische Ansatz der Entwickler: "Jeder Pilot so eines Autos kann durch seinen elektronischen Beifahrer an Bord zu einem besseren Fahrer werden."

Elektronischer Co-Pilot

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Bedeutet im Klartext: Für die BMW-Visionäre wird die Freude am aktiven, selbst bestimmten Fahren nicht durch computergesteuertes autonomes Fahren abgelöst. Aber ganz ohne geht’s natürlich auch nicht, wenn Technik und Gesetzeslage dies einmal ermöglichen werden. Also verfügt der "Vision Next 100" über einen "Boost"-Mode (der Fahrer fährt selbst, wird dabei aber von den elektronischen Alleswissern massiv unterstützt, sie spiegeln ihm Ideallinie, Einlenkpunkte, das jeweils optimale Tempo und allfällige Gefahren hinter der nächsten Kurve in die Frontscheibe ein) und einen "Ease"-Mode, in dem das Lenkrad (oder vielmehr Lenkgestänge) weggeklappt wird und die Algorithmen vollständig das Kommando übernehmen.

Von der Form her in der Größe eines heutigen 5er-BMW mit dem Platzangebot eines 7er gehalten, zeigt die Zukunfts-Studie, dass sich BMW auch in der ferneren Zukunft vor allem als Hersteller sportlicher Limousinen sieht. Womit diese dann angetrieben werden, steht allerdings in den Sternen. Zur Motorisierung des "Vision Next 100" kommen von den Lenkern und Vordenkern der Bayerischen Motorenwerke zum 100-Jahr-Jubiläum jedenfalls keine offiziellen Angaben.

Harald Krüger mit vielsagendem Lächeln auf die Frage danach: "Wir forschen und entwickeln auf allen Gebieten."

Der offizielle Festakt zum 100-Jahr-Jubiläum von BMW am vergangenen Montag wurde zwar vor "nur" 2000 geladenen Gästen in der Münchner Olympiahalle zelebriert. Aber fast alle 122.000 Mitarbeiter in 140 Ländern hatten Gelegenheit, der aufwendig inszenierten Show via Live-Streaming zu folgen. Unter anderem wurde sie für die rund 30.000 Mitarbeiter aus dem Großraum München live in die Allianz-Arena übertragen.

Überraschend dabei war weniger, dass man im offiziellen Überblick über die BMW-Geschichte der ersten 100 Jahre die wirtschaftlich dunkleren Stellen ausblendete. So wurde weder ein Wort über das gescheiterte Rover-Abenteuer zwischen 1994 und 2000 verloren (wie ist Mini zu BMW gekommen?), noch die Rolle des Österreichers Wolfgang Denzel erwähnt, der den 1959 wegen wirtschaftlichen Misserfolgs knapp vor dem Verkauf an Mercedes stehenden Hersteller mit seiner Konstruktion des BMW 700 vor dem Untergang rettete.

Formel 1

Aber dass man in der gesamten Show die eigene Motorsport-Geschichte ebenfalls vollinhaltlich ausblendete, war für den sonst die Sportlichkeit seiner Modelle so stark betonenden Hersteller doch eher überraschend. Immerhin hat man nicht nur im Tourenwagensport eine sehr erfolgreiche Spur durch die Geschichte gezogen, sondern auch die Turbo-Ära der Formel 1 in den 80er-Jahren entscheidend geprägt.

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