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Test

Suzuki Ignis: Reduziert, aber nicht inhaltsleer

Das herzige Micro-SUV überrascht mit bemerkenswert guter Raumausnutzung.

von Ad Raufer

04/06/2017, 04:00 AM

Erst seit ein paar Wochen auf dem Markt, hat sich der Ignis, von der Fachpresse als Micro-, Ultra Compact-, Bonsai- oder schlicht und einfach als Mini-SUV tituliert, bereits eine offenkundig enthusiasmierte Fangemeinde geschaffen: Wo immer der herzige Japaner nämlich auftaucht, wird der kantige 3,70-Meter-Zwerg ungewöhnlich warmherzig akklamiert.

Ein Faktum, mit dem sich Suzuki in der Vergangenheit noch nie wirklich auseinaderzusetzen hatte.

Als ob die Welt auf ein derartiges Auto sehnsüchtig gewartet hätte.

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Vielleicht hat sie das sogar. Darf man doch von einem Hersteller, der Mini-SUV-Ikonen wie etwa den Samurai oder den Jimny hervorgebracht hat, einiges erwarten. Tatsächlich ist der Ignis, der außer der Modellbezeichnung glücklicherweise nichts mit dem zwischen 2002 und 2008 gebauten uninspiriert-langweiligen Kleinwagen gemeinsam hat, kein höhergelegter Kompakter, verbrämt mit ein paar billigen schwarzen Plastiktrümmern, sondern der Versuch, das Auto, sei es auch noch so klein , als ernsthaften SUV zu etablieren. Dass Allradantrieb nur gegen 1500 Euro Aufpreis – in den beiden höheren Ausstattungslinien Shine und Flash – angeboten wird, muss eben zur Kenntnis genommen werden, das ist im Low-Budget-Segment der kleinen SUV bei anderen Herstellern ja auch so.

Kleine Maße, viel Platz

Der gefällig gestylte, in der Heckansicht allerdings unvorteilhaft hochbeinig wirkende Fernost-Knirps verblüfft mit sensationeller Handlichkeit (Wendekreis: Knackige 9,40 Meter!) und überraschend viel Platz im Innenraum. Weil der Ignis über einen (im Verhältnis) großen Radstand von knapp über 2,43 Meter verfügt, sehen sich mitreisende Passagiere in der zweiten Reihe mit erstaunlich viel Beinfreiheit konfrontiert. Wird die um 17 Zentimeter verschiebbare Rücksitzbank ganz nach hinten verschoben, sind die Platzverhältnisse auch für Menschen über 1,80 Meter alles andere als bescheiden. Dass dann nicht mehr viel Kofferraum überbleibt, muss aber auch jedem klar sein – zaubern können auch Suzuki-Entwicklungsingenieure nicht. Klappt man alles um, vergrößert sich das Ladevolumen auf opulente 1100 Liter, auch das ist eher selten bei Autozwergen. Einziger Wermutstropfen: Es bleibt eine unpraktisch hohe Stufe im Laderaum.

Suzuki offeriert für den Ignis nur eine einzige Antriebsquelle, nämlich einen 1,2-Liter-Vierzylinder-Sauger mit 90 PS. Das Aggregat mit jeweils zwei Einspritzdüsen pro Zylinder hat mit dem – vom Motor-KURIER probierten – nur 865 Kilo wiegenden Fronttriebler wenig Probleme, hängt agil am Gas, will aber gedreht werden – angesichts von 120 Newtonmeter bei späten 4400 Umdrehungen auch kein Wunder. Erstaunlich aber ist, dass der trotz häufig bis in den Begrenzer ausgedrehte Motor diese rüde Behandlung keineswegs mit ausschweifenden Trinkgewohnheiten quittiert hat, sondern brav im Bereich knapp über fünf Liter geblieben ist.

Hybridtechnik

Mitverantwortlich für den bemerkenswert niedrigen Verbrauch ist – neben dem niedrigen Gewicht – vermutlich auch das im Testwagen verbaute Mild-Hybridsystem SHVS (Smart Hybrid Vehicle Suzuki), ein Paket, das aus Start-Stopp-Automatik, Lithium-Ionen-Akku und einem Startergenerator besteht und den 4-Zylinder mit ein bissl Extra-Boost auf die Sprünge hilft sowie beim Bremsen Energie zurückgewinnt.

Ein schönes Beispiel für kraftstoffeffiziente Technik in einem Auto, das nicht in lichten Preishöhen angesiedelt, sondern mit € 16.990,– erfreulich erschwinglich geblieben ist.

Somit könnte durchaus gelingen, was Suzuki mit dem neuen SUV-Winzling vorhat: Die Marke mit pfiffig-hippem Styling, moderner Technik und günstigen Preisen für jüngeres Publikum attraktiver als bisher werden zu lassen.

Suzuki Ignis 1,2 SHVS Flash

Antrieb: 4 Zylinder, Benzin, Saugrohreinspritzung, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Aluminium-Zylinderkopf; Frontantrieb, 5-Gang-Schaltgetriebe;

Hubraum: 1242 cm³

PS/kW: 90 PS/66 kW

maximales Drehmoment:120 Nm bei 4400 U/min

Spitze 170 km/h, 0–10 in 11,8 Sekunden; Euro 6.

Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, vorn McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, hinten Verbundlenkerachse, vorn/hinten Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, vorn innen belüftete Scheiben-, hinten Trommelbremsen, Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung, ABS, elektronisches Stabilitätsprogramm ( ESP), Berganfahrhilfe.

Maße (L x B x H):3700 x 1660 x 1595 mm

Wendekreis: 9,4 m Radstand: 2435 mm Kofferraum: 260–1100 l

Gewicht: 865 kg Gesamtgewicht: 1330 kg Tankinhalt: 32 l

Normverbr.: 4,3 l/100 km 97 g/km CO²

Testverbr.: 5,2 l/100 km

Preis: 16.990 €

Preis Testwagen: 16.990 €

Motorbezogene Versicherungssteuer:312,48 €

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