Hypermotard
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Motorrad-TEST

Ducati Hypermotard SP: Radikale aus Borgo Panigale

Kunstsinniger Wahnsinn aus Italien: Eine Supermoto für nervenstarke Genießer.

von Peter Schönlaub

04/16/2013, 08:45 AM

Dezent? Das ist die neue Hypermotard sicher nicht. Dafür bildhübsch mit ihrer grazilen, hoch gewachsenen Figur, dem auffälligen Gitterrohrrahmen und dem dicken Hinterreifen.

Als athletisches Sportgerät will sie dann auch verstanden wissen; vor allem die teure SP-Version mit ihren edlen Komponenten: Das Fahrwerk stammt von Öhlins (die Upside-down-Gabel sogar aus dem Superbike Panigale), die gewichtsreduzierten Alu-Schmiederäder von Marchesini. Weithin sichtbares Erkennungszeichen der SP: die dreifarbige Lackierung.

Den neuen Motor teilt sich die SP hingegen mit dem Basismodell (um günstigere 13.495 Euro): Es ist ein völlig neuer, flüssig gekühlter Zweizylinder mit Vierventiltechnik. Er geht so erfrischend zu Werke, dass man dem alten luftgekühlten Motor keine Träne nachweint. Zwar steht etwas weniger Drehmoment erst weiter oben an, dafür dreht der 821er-Testastretta so vehement und knackig, dass es eine wahre Freude ist – und zündet bei gut 6000 Touren noch einmal den bösen Nachbrenner. Zuvor bollert der V2 schon im Stand frech aus dem neuen Auspuff (Foto unten, oben ist bereits der optionale Termignoni montiert). Mit Gänsehaut unter dem Leder sollte man rechnen.

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Freundlicherweise führt Ducati nun auch auf der breiten Front der Hypermotard ABS (dreistufig)und die Traktionskontrolle (achtstufig) serienmäßig ein. Dazu darf der Pilot aus drei Riding-Modes wählen. „Wet“ empfiehlt sich nicht nur im Regen, sondern dank sensibler reagierenden Gaseinsatzes auch für Stop-and-Go in der Stadt. Ansonsten liegt der Hyper eher das „Go“, und zwar in der forciertesten Gangart.

Angriffslustig

Fürs Schnellsein besitzt die SP die besten Karten: Extrem niedriges Gewicht, superbe Bremsen und fantastisches Feedback über das hochwertige Fahrwerk (das natürlich auf der straffen Seite angesiedelt wurde). Die Agilität ist ohnehin fast unbeschreiblich: Das Einlenken geschieht per Gedankenübertragung, Korrekturen in Schräglage quittiert die SP gelassen.

Zum Glück hat Ducati den Modellwechsel genutzt, um die größten Schwachstellen des Konzepts zu entschärfen: Das zu kleine Tankvolumen, vor allem aber die affige Sitzposition. Jetzt gibt’s mehr Distanz zum Lenker, und die Fußraster sind deutlich nach vorne gerückt. Gemeinsam mit dem besser konturierten Sattel samt angenehmer Sitzmulde ist die Position richtig kommod geworden.

Lange Beine muss man bei der SP aber weiterhin mitbringen: Sonst verliert man bei 890 Millimeter Sitzhöhe leicht den Boden unter den Füßen.

Technische Daten

Antrieb: 2-Zylinder-V-Motor (90 Grad), flüssig gekühlt, je zwei oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Nasssumpfschmierung; Verdichtung 12,8:1; Kupplung mit Anti-Hopping; 6-Gang-Getriebe; Endantrieb über Kette.

Hubraum: 821 cm³ PS/kW: 110/81 maximales Drehmoment:89 Nm bei 7750 U/min

Fahrwerk: Stahl-Gitterrohrrahmen; Upside-down-Gabel, Durchmesser 50 mm; EInarmschwinge aus Alu mit Zentralfederbein; Federweg v/h 185/175 mm; vorne Doppelscheibenbremse (320 mm Durchmesser) mit 4-Kolben-Radialsättel, hinten Einscheibenbremse (245 mm Durchmesser) mit 2-Kolben-Sattel; ABS und Traktionskontrolle serienmäßig; Reifen v/h 120/70-17 und 180/55-17.

Maße (L x B x H):2100 x 860 x 1150 mm Sitzhöhe: 890 mm Radstand: 1500 mm Nachlauf: 104 mm Zuladung: 231 kg Gewicht trocken: 171 kg Tankinhalt: 16 Liter Spitze:220 km/h

Testverbrauch: 5,4 l/100 km

Preis:16.995 € Preis Testbike:16.995 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 216,70 €

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