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Elektro-Mobilität: Warten auf das Wunder

Trotz aller Euphorie gehen erst wenige E-Autos in Serie. Viele hoffen auf ein Wunder bei der Batterietechnik.

von Maria Brandl

03/12/2012, 12:48 PM

Noch ist 85 Prozent der 45- bis 65-Jährigen ein Auto wichtiger als Internet, aber bei den 18- bis 24-Jährigen steht es bereits 50 zu 50, so das Schweizer Wirtschaftsmagazin Bilan jüngst über eine US-Studie.

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Kein Wunder, dass sich Autohersteller bemühen, ihre Autos entsprechend "Smartphone-gerecht" anzupreisen (siehe Seite 2) . Das dämpft ein wenig den Hype rund um Elektroautos. Sie sind ebenfalls auf die junge Kundschaft ausgerichtet, aber nach der großen Anfangseuphorie drücken nun die Mühen der Ebene auf die Stimmung.

Es braucht eben Zeit, kreative Ideen junger, begeisterter Designer und Techniker wie beim Schweizer Zerotracer, der schneller als ein Porsche 911 beschleunigen, 300 km Reichweite und zugleich ein Fahrgefühl zwischen Motorrad und Jagdflugzeug erlauben soll, auch in alltagstaugliche Fahrzeuge für jedermann umzusetzen.

Zudem können selbst die mit viel Vorschusslorbeer versehenen Lithium-Akkus die in sie gesteckten Erwartungen derzeit nicht erfüllen (siehe Zusatzartikel) , Kälte etwa macht ihnen schwer zu schaffen. Im Stadtbetrieb bei Minusgraden gehen ein bis zwei Drittel der Energie dafür auf, dass sich der Antrieb wohlfühlt, so ein Batterie-Experte. Was entsprechend Reichweite kostet.

Startklar

Der Autosalon in Genf spiegelt die neue Realität bei der E-Mobilität wider. Als einziger Hersteller bietet Renault heuer mehrere E-Fahrzeuge zum Kaufen. Fluence gibt es schon, E-Kangoo und Twizy folgen demnächst, vom fünftürigen Zoe mit 88 PS, Lithium-Ionen-Akkus und maximal 210 km Reichweite wurde nun der Preis veröffentlicht: In Österreich beträgt er ab 20.780 €, die Batteriemiete ist ab 79 € pro Monat möglich. Die Auslieferung ist für November geplant.

Für Anfang 2013 ist dagegen der Start des Model S von Tesla vorgesehen, das ebenfalls in Genf gezeigt wird. Er ist mit 40, 60 oder 85 kWh Speicherbatterien zu haben. Den Preis für Österreich gibt es auf Anfrage (teslamotors.com) , in den USA startet das Model S bei 49.900 US-Dollar, dort gibt’s 7500 US-Dollar staatliche Förderung.

Bis 2014 müssen Interessenten der Mercedes B-Klasse E-Cell+ warten: Das E-Auto mit 1,0-l-Benzin-Dreizylinder als Reichweitenerhöher soll 600 km Reichweite schaffen.

Batterien: Leistung, Schwächen, Möglichkeiten

Lithium-Ionen-Akkus gelten derzeit als bester Speicher für E-Autos und Plug-in-Hybride. Um der E-Mobilität zum Durchbruch zu verhelfen, sind aber bessere Akkus nötig: Energiedichte und Lebensdauer müssen höher werden ohne Einbußen bei Sicherheit und Leistungsdichte – bei viel geringeren Kosten. Chancen dafür bieten Lithium-Schwefel- sowie Metall-Luft-Akkus. Laut Martin Wilkening, TU Graz, zeigen etwa Silizium-basierte Anoden gutes Speicherpotenzial. Haben Graphitanoden von heute eine Kapazität von 300 mAh/g, seien künftig 4200 mAh/g möglich, was bei den dabei zu lösenden Problemen noch an ein Wunder grenzt.

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