© James Lipman/WERK/James Lipman

Fahrbericht

Erste Ausfahrt mit dem Rolls-Royce Cullinan

Was kann das erste SUV in der Firmengeschichte des britischen Luxus-Herstellers?

von Michael Andrusio

11/08/2018, 06:00 AM

Dies ist also der erste Rolls-Royce in der langen Firmengeschichte, der über eine Heckklappe verfügt. Natürlich ist der Cullinan auch das erste SUV von Rolls-Royce, aber das Thema Heckklappe liegt den Briten offensichtlich sehr am Herzen.

Und so sprechen sie auch lieber von einem Verschluss und weisen höflich darauf hin, dass die Optik des Hecks an die Rolls-Royce-Modelle der 30er-Jahre erinnert, wo das Reisegepäck noch draußen festgezurrt wurde (falls jemand aus der Kundschaft doch noch irgendwie verschreckt ob dieser Heckklappe zurückbleibt). Und weil niemand in einem Kofferraum sitzen soll, gibt es in der Konfiguration mit den beiden Individual Seats eine Trennscheibe zwischen Gepäckraum und Passagierabteil. Sonst kann man auch eine Dreierbank für hinten und umklappbare Rücksitzlehne haben (nein, so was hat es bei Rolls-Royce auch noch nicht gegeben).

Mit dem Cullinan ist also der nächste Luxusauto-Hersteller im boomenden SUV-Segment vertreten, wobei Rolls-Royce natürlich ein Luxus-SUV zu offerieren hat. Der Cullinan kommt auf eine Länge von 5,34 Metern, ist 1,83 Meter hoch und bringt 2660 kg Lebendgewicht auf die Waage - nicht wenig davon ist wohl dem verbauten Dämmmaterial geschuldet.

 

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Für den Antrieb sorgt ein V12-Zylinder mit 6,75 Liter Hubraum und 571 PS. Leistung ist somit ausreichend vorhanden, wie es bei Rolls-Royce traditionell heißt. Und nach Art des Hauses gibt es keinen Drehzahlmesser sondern eine Anzeige für die vorhandenen Prozent an Schmalz.

Von den Anstrengungen des Motors im Maschinenraum ist im Inneren praktisch nichts zu vernehmen. Fast lautlos und unangestrengt setzt sich der Koloss in Bewegung. Dass das Lenkrad etwas dicker und kleiner ist als in anderen Rolls-Royce-Modellen adelt den Cullinan als Fahrerauto, erklären die Briten. Die Lenkung ist auf der weichen Seite, ohne dabei schwammig oder zu indirekt zu wirken. Praktisch mit einer Hand lässt sich das SUV dirigieren, wobei die serienmäßig verbaute Allradlenkung dafür sorgt, dass der Cullinan agiler wirkt als man es ihm angesichts der Abmessungen zutrauen würde.

Schweben im Gelände

Zudem „schwebt“ man mit dem Rolls geradezu auch über schlechte Straßen hinweg. Das wiederum verdankt man der Luftfederung, wobei unter anderem ein kamerabasiertes System die Straße vor einem scannt und die Luftfederung entsprechend auf kommende Schlaglöcher vorbereitet.

Man will ja auch nicht im Gelände die Champagnergläser im Fond scheppern hören.

Stichwort Gelände. Diesbezüglich genügt ein Druck auf die Offroad-Taste und dann kann man die Fahrwerkssysteme entsprechend feinjustieren, je nachdem, ob man über Sand, Schnee oder durch Matsch fährt . Klarerweise gibt es Allradantrieb und wenn es Flüsse zu durchqueren gilt, bietet der Cullinan eine Wattiefe von beachtlichen 540 mm.

Vielleicht wird den Fahrgästen aber wichtiger sein, dass sich die Karosserie zum Ein- und Aussteigen um 40 mm absenkt und die Türen soweit in die Schweller hineingreifen, dass Schmutz von außen nicht die eigentlichen Türschweller erreicht und man somit beim Aussteigen an keinem dreckigen Schweller anstreift.

Im Cockpit wird vieles – wenig überraschend – über einen großen Touchscreen gesteuert. Überraschend ist hingegen wie zierlich, für so ein Trumm von einem Auto, der Wählhebel für die Automatik wirkt. Was erwartet einen sonst an Annehmlichkeiten? Rund um die Sitze lässt sich fast alles heizen, also auch Armlehnen, Abdeckung der Mittelkonsole und untere C-Säule.

Und für den Kofferraum lässt sich unter anderem eine Viewing Suite dazubestellen. Hier klappen zwei Sitze samt Cocktailtischen aus und „von dieser luxuriösen Aussichtsplattform können die Cullinan-Besitzer die atemberaubendsten Aussichten der Welt genießen“, heißt es bei Rolls-Royce.

Bleibt noch die Frage nach dem Preis. Ab 265.000 Euro kostet der Cullinan – noch ohne landesspezifische Steuern.

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