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Fahrbericht

Ferrari California T: Begegnung im Kurvenreich

Mit dem California T mit Handling Speciale Paket unterwegs auf der historischen Via Aurelia.

von Michael Andrusio

04/11/2016, 01:09 PM

Es ist eine der geschichtsträchtigsten Straßen überhaupt. Die Via Aurelia. Wie alle Straßen führt sie nach Rom (natürlich) und wurde rund 240 v.Chr. errichtet, um Ligurien und später die Provinzen in Südfrankreich ans römische Imperium anzubinden. Aufraggeber des Straßenbaus war Konsul Gaius Aurelius Cotta - und nach ihm wurde sie auch benannt.

In der Gegend nördlich von La Spezia, wenn die sich die Via Aurelia durch Ligurien schneidet, bietet sie eigentlich alles - bis auf nennenswerte längere Geraden. Und damit sind wir bei Ferrari und dem so genannten Handling Speciale Package. Dass die Straßenbauer von anno dazumal den Autobauern aus Maranello einen Gefallen tun würden, haben sie sicher nicht geahnt (und dass man ein Pferd nur an ein Vehikel malen muss, um es schnell fahren zu lassen, statt es vorn einzuspannen, wohl auch nicht). Jedenfalls kam das Geläuf der Via Aurelia den Ferrari-Leuten gerade recht, der Presse den California T mit dem Handling Speciale Package vorzustellen. Und der KURIER war dabei.

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Der California ist der Ferrari mit dem metallenen Klappdach, der sich so gut verkauft wie kein anderer Ferrari mit 8 Zylindern. Neuerdings heißt er California T und das T steht für Turbo. Das heißt 560 PS, eine Beschleunigung von 3,6 Sekunden auf 100 km/h und eine Spitze von 316 km/h. Wie beim Vorgängermodell, das 2008 auf den Markt kam, bietet Ferrari wieder ein sogenanntes „Handling-Speciale-Paket“ an. Ein eigenes sportlich orientiertes Modell wollte man vom California nicht machen, erklärt uns Pietro Virgolin von der Ferrari-Marketingabteilung. Dafür gibt es nun wieder ein speziell geschnürtes Paket. Das betrifft härtere Dämpfung vorne und hinten, angepasste Elektronik, noch schnellere Schaltzeiten des Getriebes und einen weiter geschärften Motorsound.

Nachfrage

Nun ist der California grundsätzlich ein Sportwagen, der dem Namen Ferrari alle Ehre macht. Aber: 20 Prozent der Kundschaft verlangten händeringend nach einer entsprechend sportlicheren Note, berichtet Herr Virgolin (so wars zumindest beim Vorgänger).

Wenn man den California T mit Handling Speziale Paket von außen erkennen möchte, orientiert man sich am besten an den abgedunkelten Auspuffendrohren, sonst gibt es wenig sachdienliche Hinweise. Nur eine Plakette mit Aufschrift, aber die ist drinnen angebracht.

Dort wo wir nun sitzen. Das Cockpit des California T empfängt einen mit einer Mischung aus Leder und Carbon und der Motor erwacht mit einem Ehrfurcht gebietenden Brüllen. Das Dach öffnen wir angesichts der Frühlingssonne über Ligurien sofort - funktioniert auf Knopfdruck und dauert nur wenige Sekunden. Auf der kurvigen Strecke in Richtung Passo del Bracco zeigt der California, was er dank seiner neuen Talente kann. Die Lenkung arbeitet präzise und das Auto scheint sich nach jeder Kurve schon nach der nächsten zu sehnen. Der kräftige Motor schiebt nach jeder Spitzkehre an, dass es eine Freude ist, von Turboloch keine Rede. Und die Schaltung arbeitet aberwitzig schnell - ein kurzer Druck auf die Wippen und ebenso schnell ist der nächste Gang drin.

In den schattigen Streckenabschnitten ist die Aurelia aber noch feucht. Dann fängt die Elektronik den Sportwagen flink wieder ein, wenn man zu forsch mit dem Gaspedal umgeht.

Will man‘s komfortabler angehen lassen, kann man auch das tun - ohne das Gefühl zu haben, das Auto aus Maranello unwürdig zu bewegen. Die strafferen Dämpfer machen sich weniger bemerkbar, als befürchtet. Die meisten Kunden nutzen den California ja tagtäglich für Einkäufe, Kinder in die Schule bringen, und anderen Dingen, für die man normalerweise keinen Ferrari braucht.

Preis

5800 Euro kostet das Handling-Speciale-Paket (ohne Steuern) extra. Dazu kommen halt noch die € 232.790,– , für den Ferrari California T.

Noch etwas gibt es entlang der Via Aurelia neben der vielen Kurven: Tunnel. Dem an sich schon überaus schönen Ferrari-Sound - der, wenn man dahinbummelt, gar nicht so laut rüberkommt - kann man solcherart noch Nachdruck verleihen. Den vielen Radfahrern, die sich auf diesem wenig befahrenen Stück der Via Aurelia den Pass hinaufquälen, dürfte es gefallen haben.

Zwischen dem Grollen des Ferrari-Achtzylinders war auch öfters ein freudvoll geröcheltes „Ah Ferrari!“ zu hören...

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