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Fahrbericht

Ford Focus ST: Sport kann auch friedlich sein

280 PS, ein nahezu perfektes Fahrwerk – und erstaunlich viel Komfort.

07/18/2019, 03:00 PM

Zuviel Hubraum kann man gar nicht haben. Deshalb hat Ford im neuen Focus ST von zwei auf 2,3 l im Vierzylinder-Benziner erhöht. Das ergibt dank Turolader jetzt 280 PS und satte 420 Nm. Mit Frontantrieb, ausgeklügeltem elektronisch geregelten Sperrdfferenzial (zwei Kupplungen) und sehr kurz gestufter Sechsgang-Handschaltung (Automatik für den Benziner folgt) huscht der ST als Limousine in 5,7 Sec. auf die 100-km/h-Marke.

Die Betonung auf Benziner verrät es schon: Ja, es gibt auch einen 2,0-l-Diesel mit 190 PS im Programm. Und sonst? 5-Türer oder Kombi, wie gehabt. Serienmäßiges, sagenhaft perfektes Sportfahrwerk (alleine diese Lenkung!) mit drei Fahrprogrammen, bei Aufzahlung auf ein „Performance“-Paket zusätzlich ein Rennstreckenmodus. Adaptive Dämpfer, die alle zwei Millisekunden wissen wollen, was so los ist auf der Straße. Und die üblichen technischen Spiele, um die Ford traditionell nicht gar so viel Aufhebens macht.

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In diesem Fall gehört eine Technik namens „Anti-Lag“ im Benziner dazu. Sie stammt aus dem Fiesat-WRC-Rallye-Weltmeisterauto und wirkt im Sport- und Rennstreckenmodus dem Absinken des Ladedrucks z.B. beim Hochschalten entgegen, indem die Drosselklappen auch dann noch kurz (max. zwei Sekunden) geöffnet bleiben, wenn der Fahrer vom Gas geht. Ergebnis: Die Laderschaufeln drehen länger nach und sprechen beim erneuten Beschleunigen direkter und mit vollem Druck wieder an.

Das kann doch was. Das hat doch was. Das gilt erst recht für die Bremsen, die selbst bei „Zehenstreicheln“ derart zubeißen, dass auf den ersten Kilometern der Fahrer unvermeidlich in den Gurt knallt. Toll. In Summe überrascht freilich, wie entspannt und friedlich sich der Focus ST bewegen lässt, mit (künstlich erzeugtem und durch die Lautsprecher versprühten, dezenten Motorklang) und mit erstaunlich viel Fahrkomfort. Umgekehrt kann er zur Furie werden, buchstäblich.

Der Focus bietet neben sehr gutem Recaro-Gestühl zudem sehr viel Platz (vor allem hinten) für diese Klasse. Bis zu 1354 l Ladevolumen bietet der Fünftürer, knapp 300 l mehr der Kombi. Zwei kleine Dinge zu bemäkeln gibt es natürlich auch: Die Navi-Bedienung ist nach wie vor verbesserungsfähig. Und obwohl sich zahlreiche Drehregler und Knöpfe in der Mittelkonsole finden (lobenswerterweise), sind satte 20 Bedienelemente in den zwei Lenkradspeichen untergebracht. Das ist dann doch zu viel.

Der Focus ST startet bei 38.250 € (Diesel), der Benziner ist mit genau 41.000 € wohlfeil. Der Kombi („Traveller“) kostet exakt 1500 € mehr.

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