PSA NeLV Elektroauto-Studie 2013
PSA NeLV Elektroauto-Studie 2013

© Werk/MONIQUE DUPONT-SAGORIN

PSA

Innovation: Mit Hydraulik-Hybrid und Harnstoff im Tank gegen Umweltprobleme

Wie Peugeot Citroën Diesel so abgasarm wie Benziner und Hybridantriebe billiger machen will.

von Maria Brandl

06/13/2013, 07:25 AM

PSA Peugeot Citroën zählt traditionell zu den europäischen Automarken mit dem geringsten Flottenverbrauch und CO2-Ausstoß. Diese Position soll gefestigt und weiter ausgebaut werden. Was in den kommenden Jahren auf dem Gebiet geplant ist, stellte PSA auf dem Innovationstag in der Nähe von Köln vor.

Bereits ab diesem Herbst sollen beginnend mit dem 2-l-Diesel alle Selbstzünder der Abgasstufe Euro 6 mit dem SCR Harnstoff-Entstickungssystem ausgestattet werden. 17 l Harnstoff („Adblue“) sollen für 20.000 km reichen. Der Partikelfilter mit Additiv wird beibehalten.

Hybridisierung

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Für den Klein-, Kompakt- und Mittelklassenfahrzeugbereich entwickelt PSA einen preisgünstigen milden Hybridantrieb, den Hybride Eco. Dabei wird ein Verbrennungsmotor mit einem 10-kW-Elektromotor gekoppelt, dazu kommt eine 48-V-Lithium-Ionen-Batterie. Dieser schlanke zusätzliche E-Antrieb reicht, um elektrisch ein- und auszuparken oder bis 20 km/h abgasfrei fahren zu können. Bei höherem Tempo dient der E-Antrieb als Zusatzkraft.

Der Hybride Eco ist die Weiterentwicklung des Start-Stopp-Systems, lässt sich mit Benzin- wie mit Dieselmotor, mit Schalt- wie mit Automatikgetriebe kombinieren und senkt gegenüber einem vergleichbaren Verbrennungsmotor den Verbrauch um 10–15 %.

Als „Meilenstein auf dem Weg zum 2-Liter-Auto für das Jahr 2020“ wird der Hybrid Air angekündigt. Dieser Vollhybrid speichert die umgewandelte Bremsenergie anstatt in einer Batterie in einem Druckluft-Energiespeicher. Dabei wird der im Extra-Tank (siehe Bild) enthaltene Stickstoff mit einem Druck von bis zu 250 bar komprimiert. Dieses Druckgas speist den Hydraulikmotor (30 kW), der die Vorderräder antreibt.

Die Energie, die so „gewonnen“ werden kann, entspricht laut Projektleiter Karim Mokaddem 150 Kilojoule oder dem Energieinhalt von 20 Milliliter Benzin. Das ist 10 Mal weniger als in Batterien der gleichen Größe. Es soll aber reichen, dass im Stadtbetrieb um bis zu 45 % weniger Sprit verbraucht wird, da etwa bei jeder Grünphase hydraulisch und somit abgasfrei losgefahren werden kann. Abgasfreies Fahren ist zwar nur 300 bis 400 Meter damit möglich, allerdings ist der Speicher nach 10 Sekunden wieder voll. Unterm Strich soll so im Stadtbetrieb der Benzinmotor gleich wenig in Betrieb sein wie bei Vollhybriden. Im Normzyklus kommt PSA mit einem Kompaktauto damit auf einen Verbrauch von 2,9 l/100 km (69 g/km CO2).

PSA arbeitet bei Hybrid Air seit zwei Jahren mit Bosch zusammen. Bosch hat im Industriebereich langjährige Erfahrung mit dem System, das etwa in Müllfahrzeugen zum Betreiben der Müllpressen verwendet wird. Für Pkw muss es aber kompakter und leiser werden. PSA und Bosch glauben derzeit zwei Jahre Vorsprung gegenüber der Konkurrenz zu haben. In den USA arbeitet Chrysler an einem Hydraulikhybrid für Minivans. Genaueres will Chrysler aber noch nicht sagen. PSA und Bosch halten einen Serienstart für 2016 für möglich, beschlossen ist eine Serienproduktion aber noch nicht. Erste Probefahrten soll es noch heuer damit geben.

Grundvoraussetzung für einen Serienstart ist eine sechsstellige Produktionsmenge. Der Hydraulik-Hybrid macht laut Mokaddem zudem nur Sinn, wenn er billiger als ein Benzin- oder Diesel-Vollhybrid ist. Hybrid Air kombiniert einen Dreizylinder-Benziner mit dem Hydraulik-Antrieb und ist für Kompakt-Pkw oder leichte Nfz gedacht. Zu klären ist noch, ob diese Art des abgasfreien Kurzstreckenbetriebs von Stadtpolitikern als gleichwertig im Vergleich zu Voll- oder Plug-in-Hybriden anerkannt wird.

PSA arbeitet zwar auch an einem Plug-in-Hybrid (Hydole), einer Weiterentwicklung des Diesel-Hybrides mit 50 km elektrischer Reichweite, hält diese Technik aber für sehr teuer. Punkto Serienentwicklung wartet PSA noch zu.

Elektrischer Dreiradler

Auch das elektrische Leichtfahrzeug VéLV befindet sich noch im Konzeptstadium. Es wiegt dank Glasfaser-Verbund-Monocoque weniger als 700 kg, ist 2,81 m lang, hat 3 Sitzplätze und 3 Räder. Ein E-Motor mit 20 kW Dauerleistung soll eine Spitze von 110 km/h erlauben, die 8,5 kWh-Batterie eine Reichweite von 100 km ermöglichen.

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