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Testbericht

Škoda Octavia: Im Osten geht die Wonne auf

Die Neuauflage des wichtigsten Modells der Tschechen macht viel Freude.

von Ad Raufer

06/17/2013, 07:38 AM

Knapp acht Prozent Marktanteil, damit hinter VW klar die Nummer 2 in der Hitliste der österreichischen Neuzulassungen: Skoda hat eine Karriere hinter sich, die sprachlos macht.

Wunder indes ist das keines: Der tschechische Hersteller, 1895 als Laurin und Klement gegründet und seit 1991 unter dem Dach der mächtigen Konzernmutter VW, hat sich vom Image muffig-rückständiger Ostware samt träger Uninspiriertheit meilenweit entfernt und zu einem florierenden Unternehmen entwickelt, das für Qualität, moderne Technik, Seriosität und faire Preisgestaltung steht. Im Vorjahr verkaufte der in Mlada Boleslav ansässige Autoproduzent rund 940.000 Einheiten, so viele nie zuvor. Auch bei uns explodierten die Absatzzahlen auf 21.600 Stück, wobei der Octavia mit rund 7400 Stück gleichermaßen Herz der Marke wie auch bedeutendstes Modell der Tschechen ist.

Starker Charakter

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Lobende Worte übers Styling zu finden ist heikel, weil Schönheit bekanntlich im Auge des Betrachters liegt. Beim neuen Octavia braucht sich der Kritiker aber keineswegs auf dünnes Argumentations-Eis zu begeben: Die auf dem Golf VII basierende fünftürige Limousine ist von zeitloser Eleganz, ohne jeden Anflug von diffuser Konturlosigkeit, nicht overstylt, aber markant und charaktervoll.

Dass der Octavia ein Derivat des Golf ist, erstaunt immer wieder, da macht auch die neue Generation keine Ausnahme: 4,66 Meter Länge (9 Zentimeter mehr gegenüber dem Vorgänger), 1,81 Meter Breite (+4,5 Zentimeter) und 2,68 Meter Radstand (+10,5 Zentimeter) haben mit einem Golf nichts mehr zu tun, dafür aber viel mit der Mittelklasse. Egal, Segmenthierarchien sind sowieso nicht mehr das, was sie einmal waren. Der Zuwachs bei den Außenabmessungen jedenfalls kommt vollumfänglich den Passagieren zugute, selbst über 1,90 Meter große Mitreisende dürfen sich über ansehnliche Kopf- und Kniefreiheit freuen. Das sorgt für Eitel Wonne, so viel räumliche Opulenz gibt’s nämlich ausgesprochen selten.

Das gilt auch für den Kofferraum im XL-Format, dessen Volumen bei aufgestellter Rückbank um 30 auf 590 Liter zugelegt hat und locker das Reisegepäck einer österreichischen Durchschnittsfamilie schluckt.

Erfreulicher Motor

Das Fahrwerk repräsentiert einen guten Kompromiss aus Sport und Komfort, der Octavia III ist ein ebenso agiles wie fahraktives Auto. Positive Noten verdienen außerdem die präzise Lenkung, das leicht und knackig zu schaltende 6-Gang-Getriebe und das selbst im Grenzbereich völlig unproblematische neutrale Fahrverhalten.

Die tschechische Mittelklasse ist nicht nur größer geworden, sondern auch bis zu 100 Kilo leichter. Das macht sich auch positiv im von uns gefahrenen Modell mit 1,4-Liter-TSI-Benziner bemerkbar: Das kleine Direkteinspritzer-Aggregat mit Turbolader ist eine erfreuliche Kraftquelle, agil im Antritt, gleichzeitig durchzugsstark und sparsam. Mit dem aufgeladenen 1400er fühlt sich der Octavia-Pilot immer ausreichend und gut motorisiert, zumal die Maschine unaufdringlich und leise arbeitet, somit auch keine Lärmprobleme auftreten.

Der Octavia der dritten Generation hat – wie schon seine Vorgänger – alle Anlagen, ein erfolgreiches Auto zu werden, weil Škoda Mittelklasse-Qualität zum Preis eines Kompaktwagens zu offerieren imstande ist.Sehr gutes Raumangebot, großer Stauraum, einfache Bedienung, bequeme Sitze, präzise, leichtgängige Lenkung, hohe Handlichkeit, attraktiver Preis.Optionen an Ausstattungslinien gekoppelt, schlechte Übersichtlichkeit nach schräg hinten.

Škoda Octavia 1,4 TSI

Antrieb: 4-Zylinder, Benzin, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Alu-Zylinderkopf und -block; Frontantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe; Spitze 215 km/h, 0–100 km/h in 8,4 Sekunden; Euro 5.

Hubraum: 1395 cm³

PS/kW: 140/103

maximales Drehmoment:250 Nm bei 1500 U/min

Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, Hilfsrahmen, vorn McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, Stabilisator, hinten Verbundlenkerachse, v/h Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Scheibenbremsen (vorn innen belüftet), elektromechanische Zahnstangenlenkung mit Servounterstützung, ABS, Bremsassistent (BA), Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR), elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP).

Maße (L x B x H): 4659 x 1814 x 1460 mm Wendekreis: 10,4 m Radstand: 2668 mm Bremsweg warm: 35,7 m Bremsweg kalt: 33,7 m Kofferraum: 590–1580 l Zuladung: 625 kg Gesamtgewicht: 1805 kg Tankinhalt: 50 l

Normverbr.: 5,3 l/100 km 121 g/km CO²

Testverbr.: 6,6 l/100 km

Preis: 25.250 €

Preis Testwagen: 28.920 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 521,40 €

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