Mazda 3 Sport: Es geht auch anders
Motoren ohne Turbo sind selten geworden – der Fernost-Sauger überzeugt dennoch.
Mazda stemmt sich erfolgreich gegen den Negativtrend: Während vom Jänner bis Jahresende ’13 die heimischen Neuzulassungen um 5,7 % zurückgingen, steigerte Mazda den Absatz um erstaunliche 12 %. Ein Trend, der sich auch im Marktanteil niederschlägt, der bei aktuell 3 % liegt (gegenüber 2,5 % im Vorjahr) und den japanischen Hersteller zur populärsten Fernost-Marke in Österreich macht.
Vor zehn Jahren unter der Bezeichnung 3 auf den Markt gekommen, ist das Mazda-Volumenmodell in jetzt bereits dritter Generation zu haben. Die mit einer Länge von 4,46 Meter kaum mehr in die Golf-Klasse passende Kompaktlimousine offeriert dank großem 2,70-Meter-Radstand viel Platz, vorn sowieso, aber auch hinten, wo sich die Mitreisenden auf weich gepolsterten Sitzen über viel Beinfreiheit freuen dürfen – auch wenn die hohe Gürtellinie das Raumgefühl einschränkt. Die Innenraummaterialien entsprechen dem international gängigen Standard, das Cockpit präsentiert sich aufgeräumt und ergonomisch. Die Armaturenbrettverkleidung ist akkurat und sauber verarbeitet, wirkt aber wegen der reichlichen Verwendung von schwarzem Kunststoff einigermaßen trist.
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Weniger gut: Das kümmerliche Angebot an (winzigen) Ablagen und die viel zu kleinen, zylinderförmigen Türfächer, in die allenfalls kompakte Halbliterflaschen passen. Ein Quell steten Ärgers ist auch die nur per Rastmechanismus einstellbare Rückenlehne: Unangenehm deshalb, weil der Madza3-Pilot stets beide Hände fürs Finden des optimalen Winkels der Fahrerlehne braucht. Das im Übrigen längst erfundene simple Handrad für die Sitzverstellung wäre die weit bessere Lösung.
Hoch verdichtet
Viel Innovation steckt dagegen in Antrieb. Während es heute üblich geworden ist, kleine Motoren mit wenigen Zylindern, aber mit Turboaufladung zu bauen (also den fast schon als klassisch zu bezeichnenden Weg des Downsizings zu folgen), geht Mazda einen anderen Weg. Und bietet unter der Bezeichnung SKYACTIV einen Zweiliter-Sauger mit für einen Benzinmotor außergewöhnlich hoher Verdichtung von 14:1 an. Das kommt zwar dem Drehmoment zugute, macht aber üblicherweise Ärger mit der unerwünschten Selbstentzündung des Sprits. Ohne groß in technische Details zu gehen: Mazda schafft das Problem – neben einer wahren Fülle an begleitenden innermotorischen Maßnahmen – mit speziellen Kolbenformen und Mehrloch-Einspritzdüsen aus der Welt. Flankierend dazu setzt Mazda – so wie andere Hersteller auch – nur auf bedarfsgerechte Zuschaltung von Nebenaggregaten: So wird beispielsweise die Starterbatterie eben nur im Schub- und Bremsbetrieb geladen.
Und, ja, das funktioniert, sehr gut sogar: Das Antriebsaggregat fällt mit ausreichend Leistung, sattem Durchzug und – unterstützt durch Start-Stopp-Technik – geringen Verbrauch angenehm auf.
Wie heißt’s bei einem Mobilfunkanbieter, der ebenfalls einen 3er im Markensignet hat, so treffend? Es geht auch anders.
Mazda 3 Sport
Antrieb: 4-Zylinder-Benzin, Direkteinspritzer, 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Alu-Zylinderkopf und -block; Frontantrieb, 6-Gang-Getriebe;
Spitze 195 km/h, 0–100 in 8,9 Sekunden; Euro5.
Hubraum: 1998 cm³
PS/kW: 120 PS/88 kW
maximales Drehmoment:210 Nm bei 4000 U/min
Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, vorn McPherson-Federbeine, Dreieckquerlenker, hinten Mehrlenkerachse, v/h Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Stabilisatoren, Scheibenbremsen (vorn innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit Servounterstützung, ABS, elektronische Bremskraftverteilung (EBV), Bremsassistent (BA), Dynamische Stabilitäts Control DSC (ESP), Traktionskontrolle.
Maße (L x B x H):4460 x 1795 x 1465 mm
Wendekreis: 11,4 m Radstand: 2700 mm Bremsweg warm: 37,3 m Bremsweg kalt: 37,8 m
Kofferraum: 364–1250 l Zuladung: 610 kg Gesamtgewicht: 1815 kg Tankinhalt: 51 l
Normverbr.: 5,1 l/100 km119 g/km CO²
Testverbr.: 7,2 l/100 km
Preis: 23.790 €
Preis Testwagen: 24.479 €
Motorbezogene Versicherungssteuer: 270,60 €