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Fahrbericht

McLaren 650S: So fährt sich der neue Supersportwagen aus Woking

Der neue McLaren ist schön, schnell und auf Wunsch offen - der Motor-KURIER ist das Ding schon probegefahren.

von Michael Andrusio

04/10/2014, 07:46 AM

Die Briten machen ernst. Das Versprechen, jedes Jahr ein neues Modell bzw. eine zusätzliche Variante einzuführen, wird auf Punkt und Beistrich eingehalten. Für 2014 heißt das entsprechende Auto 650S. Im Gegensatz zum MP4-12C macht man es den Autointeressierten etwas einfacher in Sachen Nomenklatur: 650 steht für die PS und das S für Sport – noch Fragen?

Technisch basiert der 650S auf dem 12C, die Mehrleistung wurde aber durch Änderungen an der "Hardware" erzielt. Somit kommt der 3,8-l-V8 mit Doppelturboaufladung nunmehr auf 650 PS und ein maximales Drehmoment von 678 Nm (bei 6000 U/min). Und damit beschleunigt der 650S in 3 Sekunden auf 100 km/h, erreicht nach 8,6 Sekunden 200 km/h und die Höchstgeschwindigkeit gibt McLaren mit 329 km/h an. Gleichzeitig benötigt der Brite lediglich eine Strecke von 30,7 Meter, um von 100 km/h auf 0 zu verzögern (bzw. 273 m, wenn man bei 300 Sachen eine Vollbremsung einleitet).

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Ein Fall für die Rennstrecke? Ja, sicher. Da macht der McLaren wirklich Freude und kann seine Fahrdynamik voll ausspielen. Zumal die Techniker die Schaltzeiten verkürzt haben und auch noch mehr Abtrieb erzielt wird. Zum entsprechend ambitionierten Befahren einer Rennstrecke hat der 650S auch einen Fahrmodus mit dem passenden Namen Track an Bord.

Ein Tritt aufs Gas und der Motor brüllt drauflos, der tolle Alcantara-Sitz springt einen von hinten an, um in der nächsten Kurve optimalen Seitenhalt zu geben. Der sogenannte "Inertia-push" sorgt für ein Gefühl, dass Gangwechsel ohne Rucken erfolgen und das Auto unvermindert beschleunigt. Diese Funktion nutzt die aufgebaute kinetische Energie beim Schalten in den nächsten Gang für einen Drehmomentimpuls. Bei dieser Methode wird in den nächsthöheren Gang geschaltet, bevor die Motordrehzahl abgesunken ist, was zu einer fortwährend starken Beschleunigung ohne Absenkung der Geschwindigkeit beim Hochschalten führt. So Zeit ist, kann man im Rückspiegel beobachten, wie der Heckflügel hochklappt, um das Auto beim Verzögern zu stabilisieren.

Entspanntes Fahren

So ist’s auf der Rennstrecke. Gleichzeitig haben die McLaren-Ingenieure ebenso viel Hirnschmalz in die Fahrbarkeit des Autos investiert, wenn man a.) keine Rennstrecke zur Hand hat bzw. b.) man es so gar nicht eilig hat. Und das ist der nicht minder faszinierende Charakterzug des 650S. Vor allem, wenn man den Spider (mit automatisch versenkbarem Hardtop) nimmt und eine schöne Landschaft durchfährt, kann man den McLaren auch ganz entspannt bewegen, ohne das Gefühl zu haben, irgendetwas nicht verstanden zu haben. Der Motor bleibt im unteren Drehzahlbereich akustisch dezent und eher ist es ein kurzes Schnaufen der Turbos, das man vom Maschinenraum ins Cockpit übertragen bekommt. Wenn man dann noch die Fahrwerksabstimmung im Normal-Modus belässt, gibt’s auch auf schlechten Straßen so etwas wie Federungskomfort und das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe kann man getrost im Automatik-Modus betreiben (mit überaus sanften Gangwechseln).

Zu den Preisen: Der 650S kostet als Coupé ab 281.250,– bzw. ab € 309.750,– als Spider. Annehmlichkeiten wie Navigation sind serienmäßig, Einparkhilfe kostet aber extra. Zudem finden sich diverse Carbonteile zur Behübschung im Angebot. Bestellungen werden schon entgegengenommen.

Die Produktion des 12C macht derzeit übrigens derzeit Pause, um der Nachfrage nach dem 650S nachzukommen. Dass der 12C nicht mehr gebaut wird, plant man bei McLaren nicht. Vielmehr soll der 12C weiter in jenen Märkten verkauft werden, wo die Preisdifferenz zum 650S ausreichend groß ist. Nächstes Jahr kommt wieder ein neues Modell, dann ein kleiner „Einsteiger-McLaren”. Und auch ein Sportwagen über dem 650S ist schon in Arbeit.

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