Mercedes G 350 d
Mercedes G 350 d

© KURIER/Horst Bauer

Test

Mercedes-Benz G: Aus der Zeit gefallen

Der Unverwüstliche aus Graz mit dem neuen "kleinen" Diesel.

von Horst Bauer

08/19/2017, 04:00 AM

Beim Umsteigen von einem modernen SUV wie dem Land Rover Discovery empfindet man den neuerlichen Kontakt mit einem Mercedes G wie eine Zeitreise.

Hier steht noch ein Auto, das als Geländewagen entworfen wurde und bei dem keine Kompromisse in Richtung Cross-Over oder Reisewagen gemacht wurden. Kantig und mit dem Luftwiderstand einer Almhütte, schiebt er den Fahrtwind wie eine Staumauer vor sich her.

Im Fahrbetrieb zeigt sich zwar einerseits, dass man in den 30 Jahren sehr viel getan hat, um den G auf dem Stand der Zeit zu halten, anderseits bewegt er sich halt doch so, wie kein anderer aktueller SUV. Der Oberbau kommt in Kurven ordentlich in Bewegung, an der Lenkung muss tüchtig gekurbelt werden und man hat stetig das Gefühl, sehr viel Gewicht zu bändigen.

ein ActiveCampaign Widget Platzhalter.

Wir würden hier gerne ein ActiveCampaign Widget zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte ActiveCampaign zu.

Aber der Einschlag ist vorbildlich, manövrieren damit kein Problem, wenn man sich an die Kurblerei gewöhnt hat. Der Aufbau ist sehr hoch und die Taste zum runterfahren, die man in dieser Preisklasse bei SUV mit Luftfederung routinemäßig bedient, sucht man hier natürlich vergeblich.

Schlanker als andere

Dafür ist der gute alte G schlanker als heutige Oberklasse-SUV, was beim Manövrieren hilft, im Cockpit aber keine nennenswerte Ablage auf der Mittelkonsole erlaubt.

Der Verbrauch von echten 13,2 Litern mit Autobahn und Stadtverkehr (ohne schweres Gelände) ist durchaus beachtlich angesichts der aerodynamischen Verhältnisse und des Gewichts. Das war früher nicht so – da hat nur der riesige Tank eine gute Reichweite beschert.

Immer noch nur hier zu bekommen: Das erhabene Gefühl, wenn in der Nacht der Blinker betätigt wird und weit vorne auf dem Kotflügel – wie bei einem Leuchtturm – das orange Licht aufleuchtet.

Insgesamt ist der G immer noch ein technisch beeindruckendes Fahrzeug – auch wenn es etwas aus der Zeit gefallen wirkt. Aber der 350 Diesel mit seinen 245 PS zeigt, dass es nicht nur mit AMG-Urgewalt geht.

Mercedes-Benz G 350d

Antrieb: V6-Diesel, Direkteinspritzung, 2 x 2 oben liegende Nockenwellen, 4 Ventile/Zylinder, Turbolader, Ladeluftkühler, Alu-Zylinderkopf; Allradantrieb, 7-Gang-Automatik; Spitze 192 km/h, 0–100 in 8,8 Sekunden; Euro 6.

Hubraum: 2987

Leistung 245 PS/180 kW

Maximales Drehmoment: 600 Nm bei 1600 U/min

Fahrwerk: Kastenrahmen mit Traversen, vorn/hinten Starrachsen, Längslenker, Schraubenfedern, Teleskopstoßdämpfer, Scheibenbremsen (vorn/hinten innen belüftet), Zahnstangenlenkung mit elektrischer Servounterstützung, ABS, Bergabfahrhilfe, elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP).

Maße (L x B x H): 4662 x 1760 x 1951 mm

Wendekreis: 13,6 m

Radstand: 2850 mm

Böschungswinkel: vorn/hinten 30 Grad/30 Grad

Rampenwinkel: 24 Grad Wattiefe: 600 mm

Bodenfreiheit: 235 mm

Gewicht: 2612 kg/Gesamtgewicht 3200 kg

Kofferraum: 480–2250 l Anhängelast:gebremst/ungebremst 3500 kg/750 kg

Tankinhalt: 96 l

Steigfähigkeit:100%

Normverbr.: 9,9 l/100 km261 g/km CO²

Testverbr.: 13,2 l/100 km

Preis: 117.900 €/Preis Testwagen: 156.508 €

Motorbezogene Versicherungssteuer: 1279,44 €

Kommentare

Kurier.tvMotor.atKurier.atFreizeit.atFilm.atImmmopartnersuchepartnersucheSpieleCreated by Icons Producer from the Noun Project profilkat