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Fahrvorstellung

Mercedes S-Klasse: S hat wieder geklappt

Mit der neuen Limousine behauptet Mercedes die Spitze im Segment und baut die Technologie-Führerschaft wieder aus.

von Horst Bauer

07/18/2013, 03:10 PM

Der Vorreden sind genug gehalten. Die Theorie ist bereits eingehend erläutert worden.

Jetzt musste die neue Mercedes S-Klasse erstmals in der Praxis zeigen, was sie kann. Oder zumindest einen Teil davon. Wie sie auf europäische Fahrbedingungen reagiert, wird erst im Test auf heimischen Straßen zu erkunden sein. Bei der ersten Ausfahrt in der Umgebung von Toronto stand Strecken- und Tempolimit-bedingt eher Gleiten auf dem Programm.

Was nicht weiter gestört hat. Denn so eine mit allen technologischen Gustostückerln ausgestattete S-Klasse will erst einmal ausgekundschaftet werden. Zwar drängen sich all die neuen elektronischen Helfer nicht vor und wer einfach nur von A nach B fahren will, kann dies auch ohne Informatikstudium problemlos tun. Er wird allerdings nur an der Oberfläche dessen bleiben, was ihm an Möglichkeiten zur Verfügung gestellt wird,um sich das Leben an Bord leichter und sicherer zu machen.

So etwa die Nutzung dessen, was die Stuttgarter Technik-Poeten etwas umständlich „Distronic Plus mit Lenk-Assistent und Stop&Go-Pilot“ nennen. Dahinter steckt der erste Schritt zum selbstfahrenden Auto, das nicht nur das Tempo eigenständig an jenes des in der Kolonne vorne fahrenden Autos anpasst, sondern diesem auch durch Kurven folgen kann.

Auto lenkt selbst

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In der Praxis zeigt sich dabei nicht nur, dass das System überraschend ruckfrei funktioniert, sondern auch, dass das im Vorfeld gerne heraufbeschworene Bild vom auf Autobahnetappen Zeitung lesenden S-Klasse-Piloten (noch) ins Reich der Fantasie gehört. Aber beim Praxistest im stauträchtigen Morgenverkehr von Toronto folgte die S-Klasse problemlos dem Vorderwagen durch eine baustellenbedingte Fahrstreifen-Verschwenkung, ohne dass man als Fahrer etwas damit zu tun gehabt hätte. Bis Tempo 30 schaut das System nämlich via Stereokamera auch um die Kurve und beschleunigt nicht, wenn der Vorderwagen den bisher alleine zuständigen Radarsensoren schon entschwunden ist.

Später auf der Autobahn funktioniert das mit dem autonomen Lenken zwar auch noch (die Fuhre orientiert sich dabei an den Fahrbahnbegrenzungsstreifen und versucht selbsttätig die Mitte zu halten). Allerdings wird der Pilot nach rund 10 Sekunden per aufleuchtendem Lenkradsymbol und danach folgendem Warnton dazu aufgefordert, wieder selbst das Kommando zu übernehmen. Dafür reicht zwar ein kurzes Zupfen am Volant, aber wenn das auch nicht erfolgt, schaltet sich das System gnadenlos ab und deaktiviert auch den Tempomaten.

In der Anwendung weniger spektakulär, aber im Effekt vor Kurzem noch ebenso im Kapitel Science-Fiction angesiedelt, ist das Wirken der „Active Body Control“ benannten Fahrbahnerkennung des Fahrwerks. Lieferbar für den S500 mit dem 455 PS leistenden V8-Benziner (nicht für den S350 Diesel oder den S400 Hybrid) und dort nur im Comfort-Modus aktiv, werden Bodenwellen via Kamera schon vorab erkannt und die Dämpfer darauf aktiv vorbereitet. Ergebnis: Im Auto merkt man nichts mehr vom Ein- und Ausfedern, schlechte Straßen werden vom Effekt für die Passagiere her so glattgebügelt, wie es die beste Luftfederung bisher nicht zusammengebracht hat.

Fazit nach ersten Kilometern mit S500, S350 Diesel und S300 Diesel-Hybrid (dem im Praxistest rund 4 Liter Diesel für 100 km gereicht haben): Technologisch legt Mercedes mit der neuen S-Klasse die Latte im Luxus-Segment eine spürbare Raste höher – Bentley und Rolls-Royce eingeschlossen.

Magic Body Control & Lenkassistent

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