VW Golf 4motion 2013
VW Golf 4motion 2013

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Fahrbericht

Siebener-Golf nun auch als 4Motion: Ein bei Bedarf permanenter Allradler

VW Golf 4Motion. Auch beim Allradantrieb setzt VW beim Golf VII auf Bewährtes, das aber verbessert wurde.

von Maria Brandl

02/08/2013, 09:18 AM

Der Allradantrieb beim Golf hat eine lange Tradition, aber international nur eine geringe Bedeutung. Die Ausnahme von der Regel bilden Skandinavien, Österreich und die Schweiz, wie ein VW-Sprecher bei der Präsentation des jüngsten Golf 4Motion berichtete. Das hängt nicht nur mit Topografie und Klima zusammen, sondern auch dem Umstand, dass in der Kompaktklasse generell wenige Kunden nach Allradler verlangen.

Dabei hat der 4Motion inzwischen ein hohes Maß an Perfektion erreicht. Es handelt sich um den Allradantrieb mit Haldex-Kupplung der fünften Generation, derselben, die auch im Volvo V40 Cross Country steckt (Fahrbericht Motor-KURIER 1. 2.). Gegenüber dem gleichen System des Vorgänger-Golfs wurde es um 1,4 kg leichter, da es ohne Druckspeicher auskommt.

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4Motion wird von VW als permanenter Allradantrieb bezeichnet, permanent ist dabei aber nur die Fahrzustandsüberwachung durch die Sensoren, wie der VW-Sprecher erklärte. Bei geringer Last etwa ist auch der Golf 4Motion ein Fronttriebler, die Hinterachse ist entkoppelt. Das spart Sprit. Gegenüber dem vergleichbaren Vorgängermodell spart der 150 PS starke TDI Golf VII 4Motion trotz 10 PS mehr 0,8 l Sprit (15 %) im Normmittel (4,7 l/100 km).

Bei Bedarf wird aber in wenigen Millisekunden die Hinterachse über die Haldex-Kupplung zugeschaltet, die über die elektrohydraulische Ölpumpe aktiviert wird. Der Antrieb kann bis zu 100 % über die Hinterachse erfolgen, etwa wenn die Vorderräder auf Eis stehen und die Hinterachse auf trockenem Asphalt. Die Anhängelast (gebremst) beträgt 1900 kg.

Wie es dem Stand der Technik entspricht, ist die Allradregelung eng mit dem Stabilitätssystem und somit der Bremsenregelung verknüpft. Auf diese Weise stehen neben der Haldex-Kupplung als Längssperre auch zwei elektronische Quersperren zur Verfügung (Vierrad-EDS). Damit wird beim Durchdrehen eines Rades in Sekundenbruchteilen die Antriebskraft auf das Rad der gegenüberliegenden Seite übertragen. Zudem bietet der Golf VII 4Motion die Zusatzfunktion XDS, die bei schneller Kurvenfahrt das kurveninnere Rad abbremst (passives Torque Vectoring) und so das Lenkverhalten verbessert. Diese Zusatzfunktion des Stabilitätssystems dient also als Ausgleich für Untersteuerungstendenzen in schnellen Kurven.

Grazer Vorfahren

Alles zusammen funktioniert unspektakulär und praktisch verwindungsfrei. Das war 1986, beim ersten allradgetriebenen Golf ganz anders: dem Golf II Syncro. Dieser Allradantrieb kam noch ohne Elektronik aus, wie der damalige Motor-KURIER-Redakteur Helmut Zwickl 1986 schrieb. Stattdessen wurde „eine genial einfache Lösung“ verwendet, eine Visco-Kupplung mit 59 Stahllamellen, die in Silikonöl gelagert waren. Der große Gewinn an Traktion: Brauchte ein Golf ohne Allrad auf der Eisbahn für die 0 auf 100 78,5 sec, so schaffte das der Syncro in 33,7 sec. Aber besonders „gelenkig“ beim Rangieren etwa war er nicht. Das System war ein Produkt der Steyr-Daimler-Puch in Graz wie auch der 1990 präsentierte Golf Country. Heute sitzt der Allradprofi in Schweden (Haldex).

Verkaufsstart

Der Golf VII 4Motion steht bereits bei den Händlern. Er ist als Viertürer entweder mit einem 1.6 TDI (105 PS) oder 2.0 TDI (150 PS) jeweils mit 6-Gang-Schaltgetriebe zu haben. Preis: ab € 25.530,–. In Kombination mit Direktschaltgetriebe ist er vorerst nicht vorgesehen. Benziner-Fans müssen auf die R-Version warten (Anfang 2014). Ende 2013 ist der Golf Variant mit 4Motion geplant.

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