Aston Martin Rapide S
Aston Martin Rapide S

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FAHRBERICHT Aston Martin Rapide S

Sportwagen – nicht Limousine

Die zweite Generation des Aston Martin Rapide bietet aktuellere Technik – und mehr Dampf.

von Horst Bauer

04/02/2013, 07:43 AM

Dass das gleich klar ist: Auch der neue Rapide S will keine viertürige Limousine sein, die auf Sportwagen macht. Da ist Aston-Martin-Boss Ulrich Bez unmissverständlich. „Das ist ein Sportwagen, in dem niemand hinten sitzen will, wenn er ordentlich gefahren wird“, hat er ein zwingendes Bild aus der gelebten Praxis parat, um keine falschen Vergleiche aufkommen zu lassen (Gott bewahre, vielleicht sogar mit dem Panamera von diesem Massenhersteller aus Stuttgart).

Aber wenn’s mal gilt, Freunde vom Hotel zum Restaurant außerhalb der Stadt mitzunehmen, oder den Nachwuchs auszuführen, ohne auf den Familientransporter zurückgreifen zu müssen, dann können die zwei Fond-Passagiere wenigstens menschenwürdig einsteigen. Und ist man nur zu zweit unterwegs, lassen sich die Rücksitzlehnen so umlegen, dass neben den unvermeidlichen Golftaschen auch noch das Wochenendgepäck in den Kofferraum unter der Heckklappe hineinpasst.

Mehr Kraft

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Dass das mit der Sportlichkeit nicht nur so dahergesagt ist, dafür steht jetzt auch das S im Namen des edlen Viersitzers. Der Nachfolger des ersten Rapide hat nämlich nicht nur an Leistung zugelegt (der 6,0-l-V12 bringt es jetzt auf 558 statt 477 PS), sondern bietet auch mehr maximales Drehmoment (620 statt 600 Nm). Merkbarer für den Piloten als dieser Zuwachs an der Spitze ist jedoch der Umstand, dass er dort, wo im normalen Fahrbetrieb hauptsächlich Leistung abgerufen wird, noch mehr Durchzug zur Verfügung gestellt bekommt: Bei 2500 Touren liegen jetzt 50 Newtonmeter mehr an.

Zusätzlich zu diesem Leistungsschub hat man dem Rapid S aber auch fahrwerkstechnisch auf den Stand der Zeit gebracht.

Mehr Technik

Wie Vanquish und DB9 wurde der Viertürer mit dem dreistufigen adaptiven Dämpfersystem (Normal, Sport, Track) ausgerüstet und eine zusätzliche Sport-Taste sorgt auf Wunsch für eine schärfere Gaspedalkennung und kürzere Schaltzeiten der 6-Stufen-Automatik.

Ach ja, und die lange Zeit verpönten elektronischen Helfer (Licht- und Scheibenwischer-Automatik) sind inzwischen ebenfalls an Bord.

Im Fahrbetrieb zeigt der Sportwagen für Vier seine beiden Gesichter. Einerseits entspannter Gleiter für lange Reise-Etappen, der die Passagiere nicht mit dröhnendem Motorenlärm oder ungebührlichen Windgeräuschen nervt. Anderseits, wenn alle Regler auf „scharf“ gestellt sind, agiler Sportler, der jenseits von 3500 Touren ein deutliches Donnergrollen aus dem mächtigen V12 vernehmen lässt und dem Fahrer auch auf engen, gewundenen Landstraßen nie das Gefühl gibt, mit einem ausgewachsenen Fünfmeter-Kaliber mit rund zwei Tonnen Lebendgewicht unterwegs zu sein. Zu dieser beeindruckenden Agilität trägt auch der durch eine Absenkung des Motors um 19 Millimeter erreichte, noch niedrigere Schwerpunkt bei.

Auch wenn beim spontanen Sprint kein brutaler Tritt ins Kreuz erfolgt (dafür ist in der Familie Bruder Vanquish zuständig), schmelzen Überholvorgänge doch auf minimale Zeitspannen – 0 auf 100 km/h in 4,9 Sekunden.

Wer auf den Geschmack gekommen ist und diesen sowohl mit seinem Bankkonto als auch dem Familienrat (vier Türen und Heckklappe mögen da argumentativ weiterhelfen) in Einklang bringen kann, sollte bei Aston-Martin-Importeur Frey im Wiener Arsenal vorstellig werden und zumindest 253.000 Euro bereithalten.

Aston Martin Rapide S

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