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Titanic-Syndrom

Eisberge und Netzausfälle haben etwas gemeinsam: Man kann was dagegen tun.

von Maria Brandl

04/05/2012, 12:38 PM

Seit 150 Jahren investieren wir in der westlichen Welt enorm viel Hirnschmalz dafür, dass wir uns nicht mehr selbst bewegen müssen, sondern bewegt werden. So der neue Tennisverbandspräsi­dent und frühere Muster-Manager Ronnie Leitgeb in einem Radio-Interview über unsere Bewegungsarmut.

Diese Bequemlichkeit belastet nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch die Umwelt. Zumindest in diesem Bereich soll die Elektrifizierung der Transportmittel eine Verbesserung bringen.

Doch unser Stromnetz ist darauf nicht vorbereitet. Noch ist Europa in der glücklichen Lage, fünf Mal weniger Stromausfälle zu haben als etwa die USA. Wäre nicht 2003 in Italien für 56 Millionen Betroffene für längere Zeit das Licht ausgegangen, hätten die meisten so ein Problem in unseren Breiten für Utopie oder Panikmache gehalten. Dabei nehmen die Warnzeichen in ganz Europa rasant zu.

Zwar gibt es bereits, auch von der EU gefördert, Ansätze, das Stromnetz europaweit darauf anzupassen, aber derzeit fehlt es sowohl an ausreichender Standardisierung wie glaubhaften Netzdaten, vor allem aber am Willen zu den nötigen riesigen Investitionen.

Die Tragödie der Titanic, die sich derzeit gerade zum 100. Mal jährt, sollte eine Warnung sein. Sie ist nicht gesunken, weil völlig unvermutet ein Eisberg aufgetaucht ist, sondern weil das Schiff für unverwundbar gehalten und deshalb nicht rechtzeitig und ausreichend reagiert wurde – das "Titanic-Syndrom".

Auch beim Stromnetz sollten wir nicht warten, bis das Licht ausgeht. Wir wollen ja mobil bleiben.

maria.brandl(at)kurier.at

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