Toyota Mirai
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Fahrbericht

Toyota Mirai: Der lange Weg zum Wasserstoff

Warum Toyota im Mirai einen ähnlichen Meilenstein wie im Prius sieht. Wie sich der Mirai fährt.

von Maria Brandl

10/15/2015, 01:19 PM

Toyota ist Realist. "Bis zum Durchbruch des Hybridautos Prius dauerte es 10 Jahre, für den Durchbruch des Brennstoffzellenautos mit Wasserstoff wird es zwei Mal so lange oder noch länger dauern", so Entwicklungschef von Toyota Motor Europe, Masahisa Nagata, im Motor-KURIER-Gespräch auf der IAA. Toyota ist jedoch überzeugt, dass langfristig das Elektroauto mit Brennstoffzellenantrieb – dabei wird aus Wasserstoff in den Brennstoffzellen an Bord Strom für den E-Motor erzeugt – größere Verbreitung finden wird als der batterieelektrische Antrieb, den Toyota vor allem für Kleinwagen auf kurzen Fahrstrecken als geeignet sieht.

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Wie sich diese Art der elektrischen Fortbewegung bei Toyota gestaltet, konnte der Motor-KURIER bereits im Frühjahr an Bord des Mirai erstmals erfahren. Nun stand die schnittige Limousine für längere Proberunden im Norden Deutschlands parat. Deutschland ist einer der ersten Märkte in Europa, die mit dem Mirai beliefert werden (siehe Zusatzartikel). Interessenten sollten dafür 1200 €/Monat als Leasinggebühr zur Seite legen. Wann der Mirai auch in Österreich zu haben sein wird, ist laut Importeur noch nicht entschieden, er soll aber auf der Vienna Autoshow im Jänner zumindest zu begutachten sein. Insgesamt werden heuer 700 Mirai für die drei großen Märkte Japan, USA und Europa hergestellt, 2016 sollen es 2000 Stück und 2017 schließlich 3000 Stück sein, so Projektleiter Yoshikazu Tanaka.

In Fahrt

Beim Einstieg in den Mirai fällt unter anderem die hohe Sitzposition wegen der diversen Antriebskomponenten des Brennstoffzellenantriebs auf. Die Bedienung ist wie bei Toyota üblich. Das Fahrgefühl entspricht dem eines Elektroautos, abgesehen von diversen Fauchgeräuschen beim Beschleunigen, die auf den Brennstoffzellenantrieb zurückzuführen und im Mirai stärker zu hören sind als etwa im bereits in Österreich zu kaufenden Brennstoffzellenauto von Hyundai ix35 FCEV. Die reale Reichweite dürfte laut Bordrechner zwischen 320 und 400 km betragen.

Wie batterieelektrische E-Autos können auch Brennstoffzellenautos ihre Höchstleistung nur kurz zur Verfügung stellen. Beim Mirai gibt es die 154 PS laut Tanaka 10 sec lang, 85 % von 154 PS für 60 sec und 70 % für längere Zeit. Bergauf falle die Leistung auf 60 bis 80 %. Der Mirai ist bis –30 C startfähig.

Maße L x B x H 4890 x 1815 x 1535 mm, Radstand 2780 mm, Bodenfreiheit 130 mm. Laderaum 361 l (nicht erweiterbar). Gewicht 1850 kg, Gesamtgewicht 2180 kg.

Antrieb Brennstoffzellenantrieb mit Wasserstoff. Brennstoffzellen: Polymer-Elektrolyt, 155 PS/114kW, 56 kg, 370 Zellen, 3,1 kW/l, 650 V. Nickelmetallhydrid-Akkus, 1,6 kWh. Permanent erregter Synchronmotor, 154 PS/ 113 kW, max. Drehmoment 335 Nm. Tanks: 5 kg Wasserstoff (4,6 kg nutzbar), Frontantrieb.

Fahrwerk Einzelradaufhängung, vorne an McPherson-Federbeinen, hinten Torsionslenkerachse, Scheibenbremsen (vorne innen belüftet).

Fahrleistungen 0 auf 100 in 9,6 sec, Spitze 178 km/h.

Verbrauch 0,76 kg/100 km (Norm). Pro 100 km entstehen 7 l Wasser (kann per Knopf abgelassen werden). Luftverbrauch: 22 m3.

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