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VW Up: Der Volkswagen von VW

Vor der Publikumspremiere nächste Woche auf der IAA: So fährt sich der neue Kleinwagen aus Wolfsburg.

von Horst Bauer

12/09/2011, 12:45 PM

Dass die Geschichte ausgerechnet in Detroit begonnen hat, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Denn es war dort, auf der üblicherweise von Pick-ups und riesigen SUV dominierten Autoshow im Jänner 2007, als den VW-Granden ein Manko in ihrem Produktportfolio aufstieß. Man habe keinen echten Kleinwagen im Programm, sinnierten die Herren Piëch und Winterkorn (den - weil in Brasilien gebauten und daher in Europa zu teuren - Fox geflissentlich ausblendend).

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Noch auf dem Heimflug im Firmenjet begann Designchef Walter de Silva auf einem Zettel herumzukritzeln und bis zur Landung in Hannover war die Grundform des Up in einer ersten Skizze festgehalten.

Das Auto, das jetzt, viereinhalb Jahre später, auf der IAA Weltpremiere feiert, schaut dieser Skizze noch immer sehr ähnlich, auch wenn man im Laufe der technischen Entwicklung vom ursprünglich geplanten Heckantrieb auf den billigeren (weil mehr Teile des Konzerns verwendenden) Frontantrieb umgestellt hat. Das gesteckte Ziel, einen echten Volkswagen für weniger als 10.000 Euro auf den Markt zu bringen, der die beste Innenraumlänge der Klasse und modernste Technik bietet, hat man erreicht. So wurde der Antriebsstrang (Dreizylinder-Motor in drei Leistungsstufen, Fünfgang-Getriebe) neu entwickelt und die Designer sorgten für eine Hülle, die dank des großen Radstandes und der Kastenform so viel Nutzraum wie nur möglich bereitstellt, dennoch aber eine eigenständige, zeitlose Form bietet. Getreu dem Motto von Walter de Silva, wonach ein Kleinwagen nicht nur einfach ein großes Auto mit kleinen Abmessungen sein darf.

Dass sich die Sache beim Up eher umgekehrt verhält, ist der erste Eindruck nach dem Entern des Cockpits. Das gute Raumgefühl vorne wird wesentlich von dem breiten
Armaturenträger mitbestimmt, der die Frontscheibe weit von den Passagieren wegrückt. Aber auch die Kopffreiheit ist ausgezeichnet und der Ellbogen des Beifahrers kein Hindernis auf dem Weg der Fahrerhand zum Schalthebel. Da vergisst man leicht, dass die Vordersitze keine verstellbaren Kopfstützen haben.

Nur in der zweiten Reihe sind diese ausziehbar - und das immerhin weit genug für Sitzriesen, die dank der hohen, geraden Dachlinie auch kein Problem mit der Kopffreiheit haben. Selbst die Knie sind bei etwa gutem Willen der Vorderleute einigermaßen verträglich unterzubringen.

Der Ein- und Ausstieg nach hinten verlangt naturgemäß einige Gelenkigkeit, wenn auch die sehr weit aufschwingenden großen Türen (die bei engen Schrägparkplätzen eher unpraktisch sind) - die Übung etwas erleichtern.

Dennoch sollten alle, die vorhaben, die Fondsitze öfter zu nutzen, bis Mitte nächsten Jahres auf den Fünftürer warten.

Nach den ersten Kilometern am Steuer des Up bestätigt sich der Eindruck, es hier gefühlt mit einem größeren Auto zu tun zu haben. Obwohl nur 3,54 m lang (wie der Fiat 500) vermittelt der Up dank seines Fahrwerks einen durchaus souveränen Eindruck, ohne übertriebener Neigung zum Hoppeln bei Wellen in der Fahrbahn.

Der kleine Dreizylindermotor in der stärkeren 75-PS-Version klingt zwar erwartbar rau, hält sich aber akustisch erfreulich im Hintergrund, solange man ihm keine hohen Drehzahlen abpresst. Zum Mitschwimmen im Verkehr reicht das allemal, zumal der Antritt durchaus flott erfolgt. Erst in Richtung Autobahntempo wird die Beschleunigungskurve dann entschieden flacher.

Wie sich die tatsächlichen Verbrauchswerte zu den Normwerten (4,2 bzw 4,3 l für 100 km) verhalten, werden ausführlichere Tests im Oktober zeigen.

Fest steht aber schon jetzt, dass VW mit dem Up ein solider, zeitloser Kleinwagen mit hohem Nutzwert gelungen ist.

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