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VW & WRC: Der Countdown läuft

2013 kehrt Volkswagen Motorsport werksseitig in die Rallye-WM zurück.

von Ad Raufer

12/05/2011, 07:42 AM

Mit dem Rückzug von der Rallye-Langstrecke schließt VW ein Kapitel Motorsportgeschichte. Mit dem Einstieg in die von Sprint-Rallyes geprägte World Rallye Championship (WRC) eröffnet die Sportabteilung in Hannover ein neues.

Im Jänner 2009 feierte VW - nach harziger Anlaufzeit in den Jahren 2004 bis 2007 - den ersten Sieg bei der Rallye Dakar. Zwei weitere, 2010 und heuer - alle mit dem dieselgetriebenen Race Touareg - sollten folgen und VW damit in den Geschichtsbüchern der ebenso berüchtigten wie umstrittenen Rallye prominente Einträge sichern.

Möglich, aber eher unwahrscheinlich ist, dass VW die Dakar '12 auslagert und die seit 2009 in Südamerika stattfindende Rallye mit einem Privatteam fährt. Fix ist jedoch, dass VW Motorsport ab Anfang '13 als vierter Hersteller - nach Citroën, Ford und Mini - in die WM zurückkehrt.

Zurückkehren deshalb, weil VW schon ein Mal in der WM werksseitig am Start war. Das Engagement liegt allerdings schon lange Jahre zurück, weswegen sich wahrscheinlich nur ebenso ausgewiesene wie bereits etwas angegraute Rallye-Experten an die Zeit Mitte der 1980er-Jahre erinnern werden, als der Schwede Kenneth Eriksson und sein deutscher Co-Pilot Peter Diekmann auf einem Golf GTI-16V die Weltmeisterschaft in der Gruppe-A gewannen (1986).

Gruppe-B-Monster

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Die Story dahinter: Die Regeln der Automobilweltverbandes FIA erlaubten damals leistungsstarke und schnelle, allerdings nur schwer beherrschbare Rallyeautos, die je nach Evolutionsstufe bis zu 500 PS leisteten. Gesamtsiege waren von 1982 bis Ende 1986 nur mit den heute sogenannten Gruppe-B-Allrad-Monstern - wie Audi Sport Quattro S1, Peugeot 205 Turbo 16 oder Lancia Delta Integrale - möglich. Ein Sieg in der seriennahen Gruppe-A dagegen war nur Insidern ein Begriff. Da VW aber genau in dieser Kategorie fuhr, hielt sich die internationale Publicity in engen Grenzen. Trotzdem gelangen Eriksson/Diekmann auf dem nur 200 PS starken, frontgetriebenen

Golf bemerkenswerte Resultate - etwa Gesamtrang 5 in Argentinien sowie zwei Mal Rang 7 in Griechenland und Neuseeland. Höhepunkt dieser Zeit war 1987, das die beiden Golf-Piloten mit einem Gesamtsieg bei der Rallye Elfenbeinküste krönten. Da VW gegen die damals das Geschehen beherrschenden Turbo-Allrad-Lancia im leistungsmäßig unterlegenen Golf chancenlos war, stand die Sportabteilung vor der Entscheidung, Siege den Italienern zu überlassen, sich vom Rallyesport zurückzuziehen oder durch Aufrüstung zu kontern. Letzteres geschah mit dem Rallye-Golf G60, der nur in der deutschen Meisterschaft zu Ruhm und Ehre gelangte, international aber keine Rolle spielte.

Das soll mit dem Polo anders werden. Die Zeit indes drängt: Will sich VW zum Saisonbeginn '13 der Konkurrenz stellen, muss ein erster Testträger Ende des heurigen Jahres fertig sein und spätestens im Frühjahr 2012 - also nur neun Monate vor dem offiziellen WM-Debüt - den Testbetrieb aufnehmen.

Nimmt man die Dakar-Erfolge als Maßstab, wird niemand an der erfolgreichen Umsetzung dieses Projekts zweifeln.

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