kurier.at events.at motor.at futurezone.at film.at k.at kurier.tv profil.at lust-auf-oesterreich.at
© Bild: ÖAMTC
Crashtest
25.06.2013

Vorsicht bei ungesicherter Ladung im Auto

Der ÖAMTC zeigt mittels Crashtest, wie gefährlich ungesicherte Ladung für die Passagiere sein kann.

Sommerzeit ist Reisezeit. Und wer kennt das Scenario nicht: Das Gepäck und die Utensilien für den Strandurlaub so ins Auto gepackt, dass alles eben irgendwie reingeht und dazu noch ein Beifahrer, der die Beine auf dem Armaturenbrett lagert.

© Bild: ÖAMTC
Klicken Sie hier für die Newsletteranmeldung

Wie gefährlich all das sein kann, hat nun der ÖAMTC mit einem Crashtest veranschaulicht. Durch die Wucht des Aufpralls bei 50 km/h vervielfacht sich die Gewichtskraft um das 30 bis 50 fache. Die 20kg eines normalen Koffers entsprechen dann 500 kg. Bei höherer Geschwindigkeit ist es natürlich entsprechend noch mehr.

© Bild: ÖAMTC

Falsche Ladung

Für den Crashversuch mit schlecht gesicherter Ladung wurden der Tisch und die Sesseln flach aufeinander gelegt, schwere Taschen darauf gestellt. Spiele und weiterer Urlaubsbedarf standen auf der Beladung, die Kühlbox hinter dem Beifahrer ungesichert auf der Rücksitzbank. Beim Aufprall mit 50 km/h wurde der Innenraum völlig demoliert. Die Gepäckstücke trafen die Insassen und verursachten schwere Verletzungen.

© Bild: ÖAMTC

Bei einem zweiten Test wurde alles korrekt gesichert. Sperrige Gegenstände wurden auf der Rücksitzbank positioniert und durch die Sicherheitsgurte gesichert, die schweren Koffer und Taschen standen an der Rückbank an. Die Gepäckstücke wurden mittels Gurte an den Zurrösen befestigt und diagonal zusammen geschnürt. Kleinteile wurden verstaut. "Auch der Crashversuch mit gut gesicherter Ladung überzeugte nicht ganz. Zwar wurde niemand von der Ladung verletzt, doch auch hier war die Grenze des Möglichen schnell erreicht. Die Rückenlehne der Rücksitzbank war mit der Belastung durch die schweren Koffer bereits an der Belastungsgrenze angekommen", erklärt der ÖAMTC-Experte.

Hochgelagerte Füße

© Bild: ÖAMTC

Eine andere Gefahrenquelle sind die auf dem Armaturenbrett hochgelagerten Füße."Beim Crash mit 50 km/h rutscht der nicht angegurtete Fahrer nach vor, trotz Airbag-Auslösung prallt der Kopf gegen die Windschutzscheibe. Beim Beifahrer werden die Beine durch den Airbag nach oben geschleudert. Die Füße durchschlagen die Scheibe, der Kopf schlägt auf Unterschenkel und Knie", beschreibt der ÖAMTC-Techniker.

Tipps für die richtige Sicherung

* Formschlüssig packen. Gegenstände sollten nie frei auf der Ladefläche stehen, sondern immer an festen Flächen wie der Rücksitzbank anstehen. Sitze sollten daher nicht grundsätzlich umgeklappt werden, sie dienen auch als schützende Trennwand.
* Achtung auf die Gewichtsverteilung. Schwere Gegenstände weit unten, möglichst im Fußraum, lagern. "Gegenstände über 25 kg sollten nicht mehr hinter Personen platziert werden. Bei einem Aufprall können sie die Rückenlehne durchschlagen", warnt der ÖAMTC-Experte.

* Fahrzeuggurte benutzen: Die Rücksitzlehne kann durch den diagonal geschlossenen Gurt verstärkt werden, wenn dort niemand sitzt. Fahrzeuggurte können auch mitverwendet werden, um Ladung zu sichern.

* Zurrpunkte und Spanngurte verwenden: Sinnvoll ist das ständige Mitführen von Spanngurten, da viele Einkäufe spontan geschehen. Lose Teile in Boxen verstauen.
* Lose Teile abdecken: Kisten oder Taschen, die lose Teile enthalten, sollten zugedeckt werden, damit bei einer Vollbremsung nichts davonfliegt.
* Achtung bei Fahrzeugen mit Fließheck: "Ob Kombi oder Van, Sicherheitsnetze und Trenngitter sorgen für zusätzliche Sicherheit", so der Tipp des ÖAMTC-Experten.