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Autoshow

BMW zeigt einen X6 im "schwärzesten Schwarz der Welt"

BMW präsentiert auf dem Autosalon in Frankfurt ein X6-Showcar mit sehr spezieller Lackierung.

08/28/2019, 08:08 AM

In München erklärt man, dass man es sich hier um das "schwärzeste Schwarz der Welt" handelt. Die spezielle Lackierung kommt von Surrey NanoSystems, den Erfindern der Vantablack-Technologie.

Der BMW X6 ist das weltweit erste und einzige Fahrzeug, das mit Vantablack VBx2 lackiert wurde. „Wir haben in der Vergangenheit zahlreiche Anfragen verschiedener Automobilhersteller abgelehnt“, erklärt Ben Jensen, Gründer und Chief Technical Officer von Surrey NanoSystems. „Erst beim BMW X6 mit seinem einzigartigen, expressiven Design konnten wir uns vorstellen, dass es funktioniert.“

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Auf einer mit Vantablack beschichteten Oberfläche sind Strukturen für das menschliche Auge nicht mehr erkennbar, die Objekte wirken zweidimensional. Mitunter entsteht im Gehirn die Empfindung, in ein Loch bzw. ins Nichts zu schauen. Als Lackierung für ein Fahrzeug ist Vantablack eher ungeeignet, weil sämtliche Design-Details und -Highlights nicht wirklich wahrgenommen werden können. Der BMW X6 wurde daher mit der ursprünglich für die Bereiche Architektur und Wissenschaft entwickelten Variante Vantablack VBx2 lackiert. Diese kann aufgesprüht werden, verfügt über eine einprozentige „Totale Hemisphärische Reflexion“ (THR) und gilt so weiterhin als „super-schwarz“, bietet dabei aber eine geringe Reflexion aus jedem Blickwinkel. Mit ihr beschichtete Materialien scheinen so ihre Dreidimensionalität zu verlieren.

Der Name Vantablack hat sich längst in einen Markennamen für eine ganze Palette an super-schwarzen Beschichtungen wie VBx2 entwickelt. Ursprünglich steht der Name allerdings für die zugrundeliegende Technologie eines senkrecht angeordneten Nanoröhren-Rasters (engl.: Vertically Aligned Nano Tube Array) aus Kohlenstoff. Jede dieser Kohlenstoff-Nanoröhren hat eine Länge von 14 bis 50 Mikrometer und misst im Durchmesser 20 Nanometer, ist damit rund 5000-mal dünner als ein menschliches Haar. Auf einer Oberfläche von einem Quadratzentimeter finden so eine Milliarde gerichtete Kohlenstoffnanoröhren Platz. Einfallendes Licht wird von diesem Röhrensystem fast komplett „geschluckt“ und nicht reflektiert, sondern in Wärme umgewandelt.

Entwickelt wurde diese Technologie für den Einsatz in der Raumfahrt. Auch weil Vantablack bei Temperaturen ab 430 Grad Celsius verarbeitet und so auch auf empfindliche Materialien wie Aluminium aufgetragen werden kann, lassen sich durch mit Vantablack beschichtete Objektive lichtschwache Sterne und weit entfernte Galaxien beobachten, die durch Streulicht der Sonne nur schwer zu erkennen sind. In der ersten, 2014 von Surrey NanoSystems vorgestellten Generation absorbierte Vantablack bis zu 99,965 Prozent des Lichts, unterdrückte damit Reflexionen und Streulicht praktisch komplett.

Was den Einsatz der Lackierung im Automobilbau betrifft, erklärt Ben Jensen, Erfinder von Vantablack und Gründer von Surrey NanoSystems: "Ich glaube, Vantablack funktioniert auf dem BMW X6 mit seiner Größe, seiner markanten Form und seinem gesamten Auftreten sehr gut. Auf einem „normalen“ Auto ohne derart prägnantes Design würde sich ein vergleichbarer Effekt nicht einstellen. Hinzu kommt die enorme technologische Herausforderung, Vantablack VBx2 für den Einsatz im automobilen Alltag haltbar zu machen."

In Frankfurt zeigt BMW auch den neuen X6 in normaler Farbgebung. Marktstart ist dann im November.

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