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Neu von Nissan: Das E-Auto, das Benzin statt Strom tankt

Wie der Nissan Qashqai e-Power Benzin- und E-Motor kombiniert und warum er kein Ladekabel braucht

von Horst Bauer

03/24/2022, 04:00 AM

Die Idee hatten auch schon andere. Etwa Opel mit dem ersten Ampera oder aktuell Honda beim HR-V. Man nehme einen Benzinmotor, nutze diesen als Generator zum Laden einer Batterie. Die dann einen Elektromotor mit dem für den Antrieb benötigten Strom versorgt.

Während aber Opel und Honda in bestimmten Fahrsituationen auch den direkten Durchtrieb des Verbrenners auf die Antriebsachse erlauben, bleibt Nissan beim sogenannten e-Power-Antrieb konsequent und treibt die Räder ausschließlich via E-Motor an.

Ergebnis: Man fährt immer wie mit einem batteriegetriebenen Elektroauto, ersetzt aber den Aufenthalt an der Ladestation durch einen Tankstopp an der Zapfsäule.

Unterm Strich soll dabei dennoch eine merkbare Verbesserung im Verbrauch gegenüber einem herkömmlichen Antrieb mit Benzinmotor herauskommen, selbst wenn dieser, wie beim aktuellen Qashqai, mit Mild-Hybrid-Technik auf Effizienz getrimmt wurde.

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Im vorliegenden Fall, dem Nissan Qashqai e-Power, spricht Nissan von einem Normverbrauchs-Vorteil (5,3 l / 100 km bzw. 119 g/km CO2) gegenüber dem aktuellen 1,3-Liter-Benziner im Qashqai von rund einem Liter. Und dies obwohl der Qashqai e-Power rund 200 kg mehr wiegt und mehr Leistung zu bieten hat (140 kW /190 PS gegen 103 kW / 140 PS und 330 Nm gegenüber 240 Nm).

Von der Theorie zur Praxis

Soweit die Theorie. Wie sich das in der Praxis anfühlt, ließ sich vor kurzem auf einer ersten Ausfahrt mit serienreifen Modellen des Qashqai e-Power erstmals überprüfen.

Nach einigen Runden auf der ehemaligen Grand-Prix-Strecke von Madrid Jarama mit simulierten Fahrsituationen vom langsamen Stadtverkehr über eine Bergstrecke bis zu einem Autobahnabschnitt, lässt sich sagen, dass die Nissan-Techniker hier ganze Arbeit geleistet haben. Das Fahrgefühl entspricht auch in Beschleunigungs-Situationen immer dem eines Elektroautos. Der 1,5-Liter Turbobenziner ist dank seiner Leistung von 116 kW und der Möglichkeit, die Kompression variabel an die jeweilige Leistungsanforderung anzupassen, immer in der Lage, ausreichend Strom zu liefern. Er klingt selten angestrengt und lässt nie das Gefühl einer rutschenden Kupplung aufkommen. Motorgeräusch und Vortrieb wirken kaum je wie voneinander abgekoppelt, was bei ähnlichen Systemen meist der Fall ist.

Zum echten E-Auto-Fahrgefühl gehört auch die Möglichkeit des Ein-Pedal-Fahrens, das per Knopfdruck angewählt werden kann. Wie auch im kommenden Nissan Ariya wurde die Kalibrierung des e-Pedals gegenüber jener beim Nissan Leaf geändert. Die Verzögerung durch den Generator setzt jetzt bei höherem Tempo nicht mehr unmittelbar nach der Freigabe des Fahrtgeber-Pedals ein, sondern erst leicht versetzt. Dies soll ein harmonischeres Fahrgefühl ermöglichen und die Nachkommenden nicht durch ständiges Aufflammen der Bremslichter bei auch nur kurzem Lupfen des Pedals irritieren.

Außerdem setzt die Verzögerungswirkung jetzt unterhalb von 10 km/h automatisch aus. Dies wiederum ermöglicht eine feinere Tempo-Dosierung beim Rangieren und Einparken.

Für Qashqai und X-Trail

Unterm Strich zeigt sich der neue e-Power-Antrieb, der neben dem Qashqai auch den Ende des Jahres kommenden neuen X-Trail mobilisieren wird, als eine eigenständige Alternative zu Plug-in-Hybrid-Antrieben, die ja ebenfalls Verbrenner und E-Motor an Bord haben. Vorteil des e-Power-Systems: Das Hantieren mit dem Ladekabel und die Suche nach Ladepunkten entfällt. Nachteil (zumindest bei uns): Es gibt – wie bei Mild- bis Voll-Hybrid-Modellen - keine Förderung vom Staat, weil der Strom für den Vortrieb nicht aus der Steckdose kommt.

Der Nissan Qashqai e-Power soll bei uns im Sommer starten. Wieviel er mehr kosten wird, als der Qashqai mit Benzinmotor, steht derzeit noch nicht fest.

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