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Porsche Taycan GTS: Fünf Runden auf der Rennstrecke Willow Springs

Der Porsche Taycan GTS wurde auf der LA Autoshow im November erstmals vorgestellt. Wie er sich fährt, durften wir lange nicht schreiben. Jetzt aber - ein erster Testbericht von der Rennstrecke und von der Straße.

von Sandra Baierl

12/02/2021, 04:00 AM

Die Taycan-Familie, Porsches E-Linie in der Fahrzeugflotte, wächst. Nach dem Taycan, dem Taycan Cross Turismo (beide jeweils in bis zu fünf Motorisierungen) kam nun, erstmals vorgestellt bei der LA Autoshow im November, der Porsche Taycan GTS auf den Markt. Für Porsche-Fans ist klar, was dieses Kürzel bedeutet: GTS steht für Gran Turismo Sport, seit dem Porsche 904 Carrera GTS von 1963 genießen diese drei Buchstaben einen besonderen Ruf. Er ist über dem Taycan 4S und unterhalb der Taycan-Turbo-Derivate positioniert. Damit stellt er die goldene, sportliche Mitte dar. Ein Alleskönner, der auf der Straße und auf der Rennstrecke eine gute Figur macht.

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Der Taycan GTS fährt mit 440 kw (598 PS) Overboost-Leistung bei Nutzung der Launch-Control. Der Sprint von 0 auf 100 km/h gelingt binnen 3,7 Sekunden. Und damit sind wir auch schon mittendrin in der großen Klasse, die die Elektro-Porsche auszeichnet. Ein Taycan ist in seiner Gesamtheit zu hundert Prozent Porsche - das fühlt und spürt man bei jedem Kilometer, den man mit diesem Auto unterwegs ist. Fahrwerk, Lenkung, Federung, Bremsanlage - in allen Details zeigen sich hundert Jahre Entwicklungsgeschichte, Präzision und Qualität. Das hat mit den verwendeten Materialien zu tun und mit der Abstimmung: GTS-spezifisch zeigt sich die adaptive Luftfederung inklusive Porsche Active Suspension Management (PASM), das kommt der Querdynamik zugute. Was das heißt, zeigt sich nicht so sehr auf den Straße von Kalifornien - viel Tempolimit, gemächliches Vorankommen. Wohl aber auf der Rennstrecke in Willow Springs.

Fünf Runden Rennstrecke

Fünf Runden durften wir auf der Rennstrecke drehen. Heißt: Ein Profifahrer fährt voran, wir sind per Funk miteinander verbunden. Runde 1 ist sozusagen ein Aufwärmen, Runde 2 ein stärkeres Gasgeben, in Runde drei und vier geht man als (ungeübte) Rennfahrerin ans persönliche Limit und Runde 5 wird für ein Abkühlen und Ausrollen verwendet.

Zugegeben: Rennstrecken sind nicht meine favorisierte Sache, wenn es um das Testen von Autos geht. Aber bei Porsche muss man eine Ausnahme machen, denn die Güte des Fahrzeuges zeigt sich nur unter den heraufordernden Bedingungen auf einer Rennstrecke. Vollgas geben, intensives Beschleunigen, starkes Abbremsen vor der Kurve, die Fliehkräfte spürt man da gewaltig. Und immer wieder wird klar: Mein Limit ist noch lange nicht das Limit des Autos, da ginge viel mehr, aber eben nicht mit mir.

Der Taycan beschleunigt rasant, er bremst intensiv, das Auto liegt satt auf der Straße, ohne Gefahr, jemals auszubrechen. Er wankt kaum, wirkt steif, stabil, und weckt mein volles Vertrauen, weil er unerschütterlich ist, auch wenn die Rennstrecke phasenweise holpert und der Asphalt rau ist.

Grandios ist die Porsche-eigene App, die die Runden auf der Rennstrecke aufzeichnet und analysiert.

Track Precision App

Für ambitionierte Hobby-Sportwagenfahrer hat Porsche nämlich eine eigene Trainings-App entwickelt, die sich mit dem Mobiltelefon und den Autos koppeln lässt. Sie nennt sich Track Precision App und ist schon länger auf dem Markt, wird immer wieder weiter entwickelt und erhält auch regelmäßig Updates in Form von neuen Rennstrecken.

Der Name verrät, was dahinter steckt. Mit der App soll der Fahrer seinen Fahrstil trainieren und präzisieren können. Heißt konkret: das Mobiltelefon wird mit dem Fahrzeug gekoppelt, die App gestartet, das Mobiltelefon hängt an der Windschutzscheibe und "schaut sich die Fahrt an", bekommt aber gleichzeitig die Fahrzeugdaten des Autos geliefert. Die App ist zudem so intelligent, dass sie Runde für Runde die Fahrerin besser kennenlernt, allmählich weiß, wo mein Limit liegt und auch immer besser sagen kann, wie gut oder schlecht ich die Streckenabschnitte gemeistert habe. Die Porsche Track Precision App erfasst in Echtzeit Daten zur Längs- und Querbeschleunigung des Autos (rechts unten im Bild des Videos), der Bremskraft, den Motordrehzahlen und der Geschwindigkeit (im linken Teil des Bildes, Tacho und rechts davon). Außerdem erfasst sie Lenkwinkel und Gaspedalstellung.

Ergibt insgesamt viel zum nachher Anschauen: die Runden werden natürlich aufgezeichnet und können dann analysiert werden (siehe Video).

Noch ein kleines Feedback zum Taycan GTS außerhalb der Rennstrecke: die Straßen von Kalifornien sind für das Auto gemacht. Der GTS ist der erste Taycan mit über 500 Kilometern Reichweite (nach WLTP), das verdankt er dem Stromverbrauch von 20 bis 24 kWh/100km und der Akku-Kapazität von 93,4 kWh. Bei den geringen Geschwindigkeiten, die man in den USA fahren darf, kommt man mit der Reichweite in der Realität auch fast dorthin. Fahren mit dem neuen E-Porsche ist ein einziger Genuss: das Auto ist gemütlich, geräumig, leise, beschleunigt souverän und liegt auf den kurvenreichen Landstraßen zwischen Los Angeles und der Rennstrecke Willow Springs akkurat auf der Straße.

Das ist pures Porsche-Fahrgefühl in all seinen schönen Facetten. Genau so, wie es Oliver Blume (siehe großes Interview, Story unten), Chef von Porsche, gerne hat: egal, welcher Antrieb, bei Porsche geht es immer um Fahrspaß und Fahrgefühl. Das ist mit dem neuen Taycan GTS sehr gut gelungen.

Porsche Taycan
Taycan, ab 88.242 Euro
Taycan 4S, ab 109.341 Euro
Taycan Turbo, ab 156.257 Euro
Taycan Turbo S, ab 189.866 Euro

Porsche GTS
Taycan GTS, ab 134.888 Euro
Taycan GTS Sport Tourismo, ab 135.848 Euro

Taycan Cross Turismo
Taycan 4 Cross Turismo, ab 98.458 Euro
Taycan 4S Cross Turismo, ab 114.766 Euro
Taycan Turbo Cross Turismo, ab 157.728 Euro
Taycan turbo S Cross Turismo, ab 191.309 Euro

 

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