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Test

Neuer Ford Fiesta im KURIER-Test

Deutlich gewachsen und spürbar erwachsener punktet der kompakte City-Flitzer gegen die wachsende SUV-Konkurrenz

von Marc Lang

02/17/2018, 07:00 AM

Während heute selbst im Kleinwagensegment der Trend zu SUV-artigen Crossover-Modellen grassiert, hat man sich bei Ford der Vorteile konventioneller Kleinwagen besonnen. Mit dem Resultat, dass aus dem jüngsten Fiesta in seiner achten Generation ein erstaunlich erwachsenes Auto gemacht wurde, das vor allem durch seine Agilität besticht.

Trotz eines Längenwachstums von sieben Zentimetern bleibt der Fiesta klein genug, um im Kampf um freie Parkplätze auch in noch so kleinen Nischen als Sieger hervorzugehen. Dennoch bietet er jetzt aber seinen Passagieren deutlich bessere Platzverhältnisse und ein herzeigbares Laderaumvolumen. Naturgemäß erschwert die dreitürige Version Fahrgästen im Fond den Einstieg. Einmal dort angekommen, fühlen sich selbst zwei Erwachsene erstaunlich komfortabel untergebracht. Vorne gibt es am Raumangebot nichts auszusetzen, Platz gibt es ausreichend und die komfortablen Sitze bieten guten Seitenhalt.

 

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Das überarbeitete Cockpit wirkt dank hochwertiger Materialanmutung und passgenauer Verarbeitung sehr solide, die Ergonomie ist gut und das Infotainment-System überzeugt durch gestochen scharfe Grafik am mittig platzierten Touchscreen. Unterschiedliche Smartphones lassen sich schnell und einfach koppeln und bei Bedarf horcht der kleine Ford auch auf Sprachbefehle. Kompliment an die Kölner Ingenieure – der Fiesta fühlt sich in keinerlei Hinsicht nach Verzicht an!

Agiles Fahrverhalten

Ganz besonders nicht in Bezug auf seine Fahreigenschaften. Zählt agiles Fahrverhalten dank direkter Lenkung und gekonnter Fahrwerksabstimmung seit jeher zu seinen Stärken, beeindruckt der jüngste Fiesta nun auch durch geschmeidiges Ansprechverhalten der Federung und komfortables Abrollen. Weder harsche Querfugen noch kurze oder lange Wellen bringen die Feder-Dämpfer-Einheiten aus dem Tritt, sodass man sich angesichts des gebotenen Komforts in einem deutlich größeren und schwereren Auto wähnt.

 

Dies gilt allerdings auch in Bezug auf die Längsdynamik. Trotz der nominell 125 PS Maximalleistung des mehrfach prämierten Dreizylinders und des kurz gestuften Sechsganggetriebes mag sich kein Gefühl von Sportlichkeit einstellen. Nach einer kurzen Phase der Besinnung legt das 1,0 Liter EcoBoost-Triebwerk zwar tapfer los und beschleunigt den Ford in weniger als zehn Sekunden auf Tempo 100, wirkt dabei aber ein wenig lustlos und eher durchzugsschwach.

 

Das mag auch an der etwas unglücklichen Abstufung des Handschaltgetriebes liegen, denn bei 50 km/h vermag der Dreizylinder den Fiesta im vierten Gang nur bedächtig zu beschleunigen, während im dritten Gang hohe Drehzahl für Unruhe sorgt. Selbiges Phänomen wiederholt sich bei Landstraßentempo im höchsten Gang, sodass man zwangsläufig öfter als gewollt mit hoher Drehzahl unterwegs ist. So weicht dann auch der Testkonsum deutlich vom angegeben Normverbrauch ab – im konkreten Fall sind es 6,1 Liter an Stelle der im Datenblatt ausgewiesenen 4,3 Liter Benzin pro 100 Kilometer.

Bemerkenswert ist die Vielzahl der zum Teil aufpreispflichtigen Assistenzsysteme wie Spurhalter, ACC und Notbremsassistent, die beim Testwagen stets zuverlässig funktioniert haben. Selbstbewusst angesichts der großen Konkurrenz darf die Preisgestaltung bezeichnet werden, denn € 23.888,28 sind selbst angesichts der umfangreichen Ausstattung doch eine recht starke Ansage.

Technische Daten

Antrieb: Dreizylinder-Reihenmotor, Quereinbau, Turboaufladung mit Ladeluftkühlung

Hubraum: 998 cm³
PS/kW: 125 /92
maximales Drehmoment: 170 Nm von 1400 bis 4500 U/min

Frontantrieb, manuelles Sechsganggetriebe.

Spitze 195 km/h, Beschleunigung 0–100 km/h in 9,9 Sekunden. Abgasklasse. Euro 6.

Fahrwerk: Selbst tragende Karosserie, Einzelradaufhängung, vorne Querlenkerachse, hinten Mehrlenkerachse;  Scheibenbremsen vorne innen belüftete, Scheibenbremsen hinten, ABS mit elektronischer Bremskraftverteilung, ESP (elektronisches Stabilitätssystem), Berganfahrhilfe, elektronische Servolenkung  (EPAS) mit Fahrspurhalteassistent.

Maße (LxBxH):4040 x 1735 x 1476 mm
Wendekreis: 10 m
Radstand: 2493 mm
Kofferraum: 270–1070 l
Gewicht: 1144 kg/Gesamtgewicht: 1645 kg
Tankinhalt: 42 Liter
Normverbrauch:4,3 l/100 km 98 g/km CO²
Testverbrauch:  6,1 l/100 km

Preis:18.000 €/Preis Testwagen:23.888 €
Motorbezogene Versicherungssteuer:  506,38 €

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