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Zweirad

Husqvarna Norden 901: Immer der Kompassnadel nach

Ab sofort will der KTM-Konzern auch mit der schwedischen Marke im verkaufsstarken Segment der Reiseenduros mitmischen

05/01/2022, 03:00 AM

Während KTM 2019 den Marktstart der Mittelklasse-Reiseenduro 790 Adventure feierte, wurde auf dem Mailänder Messestand der Schwestermarke Husqvarna erstmals das Aufsehen erregende Concept-Bike der Norden präsentiert. Kaum drei Jahre später ist die Serienvariante des austro-schwedischen Langstrecken-Multitools nun um 16.349 Euro bei den Händlern erhältlich.

Erwartungsgemäß versteckt sich unter dem Plastikkleid der ersten Reiseenduro in der Husqvarna-Modellpalette technisch zu großen Teilen das mittlerweile hubraumvergrößerte Konzern-Schwestermodell KTM 890 Adventure. Im Unterschied zu den „ready to race“ Wettbewerbsambitionen der Mattighofener Hauptmarke stellt man beim Husqvarna-Marketing jedoch Pioniergeist, Abenteuerlust und Fernweh in den Vordergrund.

Bekannter Motor

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Der Reihenzweizylinder mit 889 Kubik fühlt sich dennoch auch in der Husqvarna exakt so an wie man ihn von der 1250 Euro günstigeren KTM 890 Adventure bereits kennt.

Kein Wunder, schließlich sind die Eckdaten der Antriebe identisch. Spritzigen Vorwärtsdrang entfaltet die

105 PS und 100 Newtonmeter starke Norden 901 besonders im mittleren Tourenbereich. Das Triebwerk in höchste Drehzahl-Sphären zu orgeln, darf man sich getrost sparen.

Dank des vibrationsarmen, schon bei niedrigen Touren erstaunlich potenten Reihentwins lassen sich steile Gelände-Auffahrten selbst knapp über Standgas bezwingen. Es besteht kaum Gefahr das elastische Aggregat abzuwürgen. Im Großstadt-Einsatz oder beim Dahingondeln auf Panoramastraßen erweist sich der entschlossene Durchzug bei niedrigen Umdrehungen ebenfalls als hilfreich. Im dritten Gang rollt die Norden 901 kultiviert und ohne schepperndes Kettenschlagen durch verkehrsberuhigte Zonen. Trotzdem ist die Husqvarna stets sprungbereit für grün blinkende Ampeln.

Engste Serpentinen absolviert sie souverän und seidig im zweiten Gang. Der serienmäßige Quickshifter funktioniert in beide Schaltrichtungen vorbildlich und nahezu perfekt bei jeder Drehzahl.

Eigener Charakter

Als im Fahrbetrieb wohl gravierendste Unterschiede zwischen KTM 890 Adventure und Husqvarna Norden 901 entpuppen sich der deutlich komfortablere, hochwertiger ausgeführte Sitz und das softere Fahrwerk der Husqvarna.

Diese Einbußen in puncto Sportlichkeit sind im Weltenbummler-Betrieb kaum relevant. Auf Kopfsteinpflaster, Asphalt-Flickwerk oder holprigen Schotterwegen will man auf das gnädige Dämpfer-Set-up ohnehin nicht verzichten.

Zum bequemen Reisekomfort tragen auch der entspannte Kniewinkel und die ergonomisch tadellose Lenkerposition bei. Der allzu kurze Windschild lässt jedoch Optimierungspotenzial offen.

Wie beim KTM-Pendant ist der Tank schwerpunktgünstig tief unten am Fahrzeug positioniert. Das verschafft der Husqvarna nicht nur offroad einen drastisch spürbaren Balance- und Handling-Vorteil. Somit fühlt sich die Norden 901 leichtfüßiger an als es ihre 204 Kilo (ohne Benzin) vermuten lassen. 19 Liter Treibstoffvolumen sollen rund 400 Kilometer Reichweite gewährleisten.

Hilfe dank Hightech

Das selbst bei Mittagssonne tadellos lesbare 5-Zoll-TFT-Instrument kennt man bereits von anderen KTM-Modellen, die Benutzeroberfläche wurde jedoch an den Husqvarna-Stil angepasst. Die Bedienung über das bewährte Vier-Wege-Steuerkreuz funktioniert herrlich intuitiv.

Zur umfangreichen Serienausstattung der Norden zählen Kurven-ABS mit Offroad-Modus, drei Riding-Modes, Tempomat, 12-Volt-Steckdose, LED-Nebelscheinwerfer und ein Bluetooth-Modul zur Verbindung mit dem Smartphone. Per App sollen dann Navigationsanzeigen am Bildschirm möglich sein. Um die neunstufige Traktionskontrolle während der Fahrt feinzujustieren, muss jedoch der „Explorer-Mode“ als Extra angekreuzt werden.

Im Segment der Reiseenduros erweist sich die Norden 901 unterm Strich als kluger Kompromiss für all jene, die keinen Gelände-Abstecher auslassen, aber dennoch nicht auf eine adäquate Portion Komfort gepaart mit modernen Assistenzsystemen verzichten wollen.

Motor/Antrieb R-Zweizylinder, flüssig gekühlt, DOHC, 8V; 889 ccm; 77 kW (105 PS) bei 8.000 U/min; max. Drehm. 100 Nm bei 6.500 U/min; 6-G-Getriebe;, Kette

Fahrwerk Stahlrohrrahmen, 43-mm-USD-Gabel, Mono-Stoßdämpfer, Scheibenbremsen (v. 2 x 320, hi. 1 x 260 mm), Reifen  90/90-21 und 150/70-18

Maße/Gewichte Sitzhöhe: 854/874 mm, Gewicht: 219 kg, Tank: 19 l

Preis 16.359 Euro

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