bronco7.jpg

© Nikolaus Mautner Markhof

Fahrbericht

Des Broncos neuer Kontinent

Ford bringt den Offroad-Klassiker Bronco 2023 erstmals nach Europa. Wir waren ihn in einem Steinbruch in Kitzbühel testen

von Andrea Hlinka

12/08/2022, 05:00 PM

Manchmal hätte man gerne die 1980er-Jahre mit Führerschein in der Tasche erlebt. Da wurden die Autos größer und stärker und keiner interessierte sich für den CO2- Ausstoß der Flotte. Man hatte andere Probleme. Nur Autofahren gehörte eben nicht dazu. Heute kann man mit großen Spritfressern kaum guten Gewissens cruisen, auch wenn es noch so viel Spaß macht.

Doch braucht es diese Autos, denn es gibt Menschen, die sie zum Arbeiten benötigen: Jäger, Förster, Landwirte – kurz, alle die viel zu transportieren haben und viel im Gelände sind. Eben dorthin gehört auch der Bronco. Er ist eine Ikone aus den USA, der seinen Ursprung 1966 feierte, dann eine Ruhepause einlegte und 2020 zurückkam, ehe er nun 2023 auch Europa erkunden will.

Ein Feschak ist er, der Bronco, der Robert Redford der Geländewagen, wenn man so will. Etwas kernig also, doch verlässlich und stark. So zeigte er sich in seinem Element, in einem Steinbruch in der Nähe von Kitzbühel.

Seit 1966: Der Ford Bronco 

ein ActiveCampaign Widget Platzhalter.

Wir würden hier gerne ein ActiveCampaign Widget zeigen. Leider haben Sie uns hierfür keine Zustimmung gegeben. Wenn Sie diesen anzeigen wollen, stimmen sie bitte ActiveCampaign zu.

bronco.jpg

Der Bronco lässt niemanden zweifeln wer er ist: Das erledigt der fette Schriftzug auf dem monströsen Kühlergrill. Klassisch für diese Art von Autos sind die geraden Kanten, die durchaus zweckmäßig sind: Durch die hochgezogene Motorhaube weiß man genau, wo der Kerl aufhört bzw. anfängt.  Dem gleichen Zweck dienen die sogenannten „Trail-Visiere“ auf den vorderen Karosseriekanten: Die schwarzen Kunststoff-Elemente wirken wie Peilstäbe, dienen zugleich aber auch als Befestigungsösen zum Beispiel für den Transport von Kanus auf dem Dach. Sie halten Gewichten von bis zu 68 Kilogramm stand.

Zahlreiche Karosserie-Komponenten des neuen Bronco können abgenommen werden, etwa das Hardtop. Es besteht aus vier Teilen, die jeweils einen eigenen schalldämpfenden Dachhimmel haben und so Geräusche gut schlucken. Wobei: Der Bronco ist schon knorrig, man hört ihn, man fühlt ihn. Auch die vier Türen des Bronco lassen sich komplett herausnehmen.

bronco6.jpg

Im Steinbruch

Langsam fahren, das ist das Wichtigste, wenn man im Gelände unterwegs ist. Denn man muss das Auto kennen und spüren, wie es reagiert. Auch wenn der Bronco ein hochmodernes Fahrzeug mit zig Knöpfen ist, man muss wissen, was man zur richtigen Zeit verwenden soll. Da gibt es beim Bronco etwa einen Knopf, den „Trail Turn Assist“, der den Wendekreis durch eine Drehmomentverteilung mittels Bremseingriff enorm verkleinert. Ein anderer sperrt die Hinterachse und wieder ein anderer deaktiviert den Querstabilisator der Vorderachse. Sieben Fahrmodi, man subsumiert sie hier unter „G.O.A.T“ („Goes.Over.Any.Terrain“) stehen zur Auswahl, für jeden Untergrund ist das Richtige dabei: Wenn wir einen 45 Grad steilen Steinhang hinunterrutschen oder das Auto in eine starke Seitenlage manövrieren – im ersten Moment wird uns bange, ehe das Vertrauen zurückkommt und wir merken, da kann nichts passieren. Ist ja der Bronco, getrimmt auf Abenteuer. 

 

bronco5.jpg

Unkapputbar

Die Basis des neuen Ford Bronco besteht aus einem kastenförmigen Chassis aus hochfestem Stahl mit insgesamt sieben Querträgern. Die Räder werden von einem Hochleistungs-Offroad-Fahrwerk namens HOSS (High-Performance Off-Road Stability Suspension) mit besonders stark belastbaren Stoßdämpfern geführt. An der Hinterachse kommt ein Fünflenker-Layout mit variabel einstellbaren Federwegen zum Einsatz. 

In den USA wird er mit zwei Motorisierungen angeboten, welche von diesen beiden nach Europa kommen wird, ist noch nicht offiziell bekannt gegeben worden. In Kitzbühel waren es jedenfalls die 2,7 V6 Motoren.

bronco9.jpg

Im Inneren ist der Bronco sauber verarbeitet. Auch wenn man sich mit dem Auto beschäftigen muss, man findet sich schnell zurecht. Neben dem acht Zoll großen TFT-Display im Instrumententräger hat der Off Roader auch einen 12 Zoll großen LCD-Touchscreen in der Mitte.

Ford hat auch für jene eine Lösung, die elektrisch fahren wollen: den neuen F-150 Lightning, einen elektrischen Pick-up. Leider gibt es aktuell keine Pläne ihn nach Europa zu bringen, da etwa die Ladeanbindung, Stromspannung usw. an europäische Verhältnisse angepasst werden müssten. 

Konstruktion:

Mittelgroßer, allradgetriebener Geländewagen mit zwei oder vier Türen; hochfester, vollverkleideter Stahlrahmen mit sieben Querträgern

Rückhaltesysteme:

Zweistufige Fahrer- und Beifahrer-Front-Airbags, Seiten-Airbags im Sitz, Fenster-Airbags vorne und hinten mit Überschlagsensor

Produktionsort:

Ford-Werk Wayne (Michigan/USA)

 

Konstruktion Fahrwerk: 

Hochleistungs-Offroad-Fahrwerk HOSS (High-Performance Off-Road Stability Suspension) mit besonders stark belastbaren Stoßdämpfern, unabhängig voneinander arbeitenden Querlenker sowie Schraubenfedern mit einem langen Federweg

Radaufhängung:

Vorne

Serienmäßig: HOSS 1.0 mit langem Federweg und Dana AdvanTEK M190-Differential

 

Optional: HOSS 2.0 mit längerem Federweg, Dana AdvanTEK M210-Differential mit elektronischer Spicer Performa-TraK-Sperre, Bilstein-Positionsdämpfer mit Endanschlag-Regelventilen

 

Hinten

Fünflenker-Hinterachse mit Panhard-Stab, außenliegenden Schraubenfedern und hochbelastbaren Dämpfern

 

Serienmäßig: HOSS 1.0 mit langem Federweg und Dana 44 AdvanTEK M220 Differential

 

Optional: HOSS 2.0 mit längerem Federweg, Dana 44 AdvanTEK M220-Differential mit elektronischer Spicer Performa-TraK-Sperre, Bilstein-Positionsdämpfer mit Endanschlag-Regelventilen

 

Lenkung:

Dreistufige Zahnstangenlenkung mit elektro-mechanischer Servolenkung (EPAS), drei Fahrmodi (Standard, Comfort, Sport), gesteuert vom Terrain Management System mit ingesamt sieben G.O.A.T.-Fahrmodi

Wendekreis: 10,83 m (2-Türer) / 12,13 m (4-Türer)

Bremsen:

Vorne: innenbelüftete Scheiben 311 x 34 mm mit schwimmendem Zwei-Kolben-Bremssattel (51 mm)

Hinten: innenbelüftete Scheiben 308 x 24 mm mit schwimmendem Ein-Kolben-Bremssattel (54 mm)

Hydraulisches Zweikreis-Bremssystem; Unterdruck-Bremskraftverstärker (2,3-Liter-Motor) bzw. elektronischer Bremskraftverstärker (2,7-Liter-Motor); elektronische Parkbremse mit asbestfreien Bremsbelägen

 

 

Sicherheitssysteme:

Elektronisches Vier-Kanal-ABS mit elektronischer Stabilitätskontrolle (ESP); Anhänger-Stabilisierung; AdvanceTrac mit Rollbewegungskontrolle

Räder und Reifen:

(Beispiele)

 

8,0 x 17, Leichtmetall (Badlands)

7,5 x 18, Leichtmetall (Outer Banks)

8,5 x 17, Leichtmetall (Sasquatch-Paket)

285/70 R17

255/70 R18

315/70 R17

Kommentare

Kurier.tvMotor.atKurier.atFreizeit.atFilm.atImmmopartnersuchepartnersucheSpieleCreated by Icons Producer from the Noun Project profilkat