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Fahrbericht

Erstmals am Steuer des neuen Opel Astra

Ausfahrt mit der neuen Generation, die mit dem Vorgänger nur mehr den Namen gemeinsam hat.

von Horst Bauer

05/08/2015, 05:00 AM

Designer lieben bildhafte Vergleiche. Daher spricht Marc Adams, wenn es um die 11. Generation des kompakten Opel geht, der früher einmal Kadett hieß, gerne davon, dass "der Astra im Fitnesscenter war".

Damit wäre alles über den Unterschied zum aktuellen Modell gesagt. Allerdings frequentierte der Rüsselsheimer Golf-Konkurrent keine "Mucki-Bude" (Muskelaufbau war nicht so sehr das Thema), sondern absolvierte eher ein ausgewogenes Ausdauertraining (mit Schwerpunkt auf Fettverbrennung).

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Herausgekommen ist ein Astra, der mit dem Vorgänger nur mehr den Namen gemeinsam hat. Technisch baut er auf einer vollkommen neuen Architektur auf und von den Dimensionen her bricht er den Trend zum allgemeinen Größenwachstum. Mit 4,370 m ist er um 49 mm kürzer und mit 1,459 m um 26 mm niedriger als der Vorgänger. Und dank umfassender Fettverbrennung zwischen 120 und 200 kg (je nach Motorisierungsvariante) leichter.

Wie sich die Fitnesskur optisch ausgewirkt hat, war beim ersten Kennelernen mit gut getarnten Erprobungsmodellen irgendwo im verkehrsarmen Grenzgebiet zwischen Deutschland und Frankreich noch nicht umfassend erkennbar. Fest steht jedenfalls, dass die Überhänge der Karosserie kürzer geworden sind, was auf ein knackigeres Erscheinungsbild schließen lässt.

Das passt auch ganz gut zu dem Eindruck, den die Erprobungs-Astras auf den ersten Kilometern am Steuer hinterlassen haben. Der Autor hatte nämlich als einer von wenigen europäischen Medienvertretern vor Kurzem die Gelegenheit, die 11. mit der 10. Astra-Generation im direkten Vergleich zu fahren. Ergebnis: Der Neue ist zwar kein radikaler Schnitt in der langen Geschichte der Kompakt-Opel, aber ein riesiger Schritt weg von der vergleichsweisen Trägheit des Vorgängers.

Spontaner im Umgang

Der Neue wirkt insgesamt knackiger und spontaner im Umgang, das geringere Gewicht und die kürzeren Überhänge sind positiv spürbar. Vor allem beim Einlenkverhalten liegen Welten zwischen den beiden Modellen. Unterstützt von der präzisen, guten Fahrbahnkontakt vermittelnden Lenkung und einer straffen, aber mit gutem Schluckvermögen aufwartenden Fahrwerksabstimmung bietet der nächste Astra seinem Piloten wesentlich mehr Fahrspaß als der Vorgänger.

Von den beiden verfügbaren Motoren hinterließ der mit einem manuellen 5-Gang-Getriebe gekoppelte Dreizylinder-Turbo (105 PS) einen im Beschleunigungsverhalten sehr agilen Eindruck, ohne akustisch auffällig zu werden. Der 1,4-l-Turbo mit 145 PS ist die souveränere Wahl, wenn man nicht meistens alleine unterwegs ist. Überdies steht hier ein 6-Gang-Getriebe zur Portionierung der Kraft zur Verfügung.

Was ist über das Cockpit – trotz burkahafter Tarnung in den Erprobungsmodellen – schon zu sagen? Die Knöpferlflut auf der Mittelkonsole ist endlich verschwunden, der Großteil der Bedienung der Bordfunktionen erfolgt über einen großen Monitor mit berührungssensitivem Schirm. Das Ausmaß der Längsverstellung der Vordersitze ist rekordverdächtig – und die Kopfstützen drücken bei aufrechter Sitzhaltung den Kopf leider zu weit nach vorne. Das ist gut für die Crashtestwerte im Labor, aber schlecht für die Nackenmuskulatur im richtigen Leben.

Aber da kann sich ja noch was tun, bis der neue Astra dann ungetarnt auf der IAA in Frankfurt Mitte September seine Weltpremiere feiern und schon im Oktober bei uns auf den Markt kommen wird.

Die große Erleuchtung für alle

Man ist so stolz darauf, dass man sich gleich einen eigenen Namen dafür ausgedacht hat. Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer klingt ja auch etwas sperriger als Intellilux.

Dieses derzeit aufwendigste Scheinwerfersystem gibt’s bisher nur in Premiummodellen ein paar Preisklassen über dem Kompakt-Segment. Mit dem neuen Astra führt Opel das Wunderlicht jetzt aber auch hier ein. Zwar nicht als Standard-Ausrüstung (da gibt’s bewährte Halogen-Scheinwerfer), aber "zu einem erreichbaren Preis als Sonderausstattung", wie Opel-Chef Karl-Thomas Neumann verspricht. Und das für alle Modelle, unabhängig vom jeweiligen Ausstattungspaket.

In der nächtlichen Praxis bringt Intellilux dem Fahrer entscheidende Vorteile. Nicht nur dass die Lichtfarbe dem Tageslicht ähnlicher ist (und damit weniger ermüdet), ist man außerhalb von verbautem Gebiet durchgehend mit Fernlicht unterwegs. Entgegenkommende werden dennoch nicht geblendet, weil das System jene Teile der zahlreichen kleinen Leuchtquellen im Scheinwerfer dimmt, die eine Blendung bewirken würden. Die anderen leuchten weiter den Rest der Straße auch in der Ferne aus, also quasi um das entgegenkommende Auto herum. Gleiches gilt, wenn man auf ein vor einem fahrendes Fahrzeug aufläuft.

Intellilink wird im neuen Astra ab dem Marktstart im Oktober verfügbar sein.

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