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Fahrbericht Hyundai Ioniq 6: Widerstand zwecklos

Der neue Ioniq 6 ist eine E-Limousine. Wir sind sie gefahren. Top: der Verbrauch. Was die Seitenspiegel damit zu tun haben.

von Andrea Hlinka

03/21/2023, 04:00 AM

Es gibt Dinge, die sind gut gemeint und gehen voll daneben. Digitale Außenspiegel zählen dazu. „Wozu das Ganze?“, fragt man sich, „hat doch bisher mit den banalen asphärischen Spiegeln ganz gut geklappt.“ Es kommt nur ein weiterer Kostenpunkt hinzu. Im Fall des Ioniq 6 sind für das optionale Extra 2.000 Euro zu bezahlen – nachrüsten kann man sie nicht.

Neben den Kosten sind sie gewöhnungsbedürftig, denn es ist schwierig zu erkennen, wie fern ein herannahendes Auto ist, da die dritte Dimension fehlt. Wozu also? „Weil es Reichweite bringt, da der Luftwiderstand geringer ist“, erklärt Roland Punzengruber, Geschäftsführer von Hyundai Österreich. Für ihn seien sie auch nichts, aber es gebe Leute, die würden mit nichts anderem mehr fahren wollen, sagt er. Na gut, man muss nicht alles nachvollziehen können.

Ein Stromer

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Nach dem kompakten Ioniq 5, der mit seinem – im positivesten Sinne – eigenartigen Design polarisierte, ist auch das Design des Ioniq 6 unverkennbar. Stromlinie vorne, tropfenförmiges, sportliches Profil, am Heck zwei Spoiler – ein bisschen 911er, ein bisschen Tesla Model 3. Die Stromlinien-Form ist auf der Straße auch zu spüren: Es geht trotz starkem Wind zügig voran und wir schaffen einen tadellosen Verbrauchswert von 16 Kilowattstunden pro 100 Kilometer bei normaler Fahrweise (Mischung aus Stadt- und Autobahn-Fahrten). Man muss zugeben: Vielleicht ergeben die Spiegel doch Sinn.

Laden mit 323 kW

An Reichweite mangelt es dem Ioniq 6 jedenfalls nicht: 614 Kilometer soll er schaffen. Das konnten wir bei der ersten Ausfahrt im spanischen Madrid nicht überprüfen. Vorzeigbar ist auch die Ladeleistung: Autoseitig sind bis zu 232 Kilowatt möglich. Die Systemspannung beträgt 800 Volt. In der Realität ist dieser Top-Wert jedoch kaum zu erzielen – wofür das Auto nichts kann; das ist ein Problem der Infrastruktur.

Die Hälfte ist verkauft

Zu bestellen ist der Ioniq 6 mit einer 53 kWh- (429 km Reichweite) oder einer 77,4-kWh-Batterie. Die soll in Kombination mit dem Hecktriebler 614 km Reichweite ermöglichen. Mit dem Allradantrieb reduziert sich die Reichweite klarerweise.

In Österreich wird ein Mix von 40:60 (Allrad:Heck) angenommen. 400 bis 500 Stück stehen dem Land 2023 zur Verfügung. Die Hälfte davon ist, so Roland Punzengruber, bereits verkauft.

Man versteht, wieso das so ist. Obwohl er äußerlich eher eine Flunder ist, findet man im Innenraum viel Platz und Relax-Sitze, die man in die Liegeposition bringen kann, wenn man an der Ladesäule steht. Im Idealfall für nur 18 Minuten. So lange soll der Akku brauchen, um von 10 auf 80 Prozent geladen zu werden. Theoretisch. Noch einmal: Ein Problem der Infrastruktur, nicht des Autos.

Auf der Autobahn sind wir über die Assistenzsysteme dankbar (der Ioniq 6 verfügt über autonomes Fahren der Stufe 2). Denn mit den digitalen Außenspiegeln sind zwei weitere Bildschirme im vorderen Bereich – macht in Summer vier – und das ist irgendwie irritierend. Die anderen beiden, jeweils zwölf Zoll großen, sind gut gelungen: Armaturen-Display und Infoscreen, die in einer bis zur Mittelkonsole reichenden Fläche integriert sind. Sehr sauber verarbeitet, sehr schön anzusehen und einfach in der Bedienung.

Fazit: Der Ioniq 6 erhebt sich optisch aus der Masse der Elektroautos. Ähnlich wie die anderen ist er allerdings beim Preis angesiedelt: Er startet bei rund 48.490 Euro.

Nach dem Ioniq 5 das nächste Gefährt  der Elektro-Reihe. Der Ioniq 6 ist eine  Schrägheck-Limousine mit einem der niedrigsten cW-Werte auf dem Markt, nämlich 0,21. Er kommt im April auf den österreichischen Markt  

Antrieb
E-Auto mit Heck- oder Allradantrieb; zwei Akkugrößen: 53 oder 77,4 kWh. Das Topmodell mit AWD und somit zwei E-Motoren liefert eine kombinierte Leistung von 239 kW (325 PS) und ein Drehmoment von 605 Nm.
LxBxH:  4,86 m x 2,14 m x  1,5 m; Radstand: 2,95 m

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