Harley Davidson LiveWire
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fahrbericht

Harley Davidson Live Wire: Ein Neuer Anfang ohne Schütteln

Der KURIER durfte als einzige österreichische Zeitung das Elektro-Bike von Harley Davidson probefahren.

von Peter Schönlaub

07/30/2015, 04:00 AM

Ein schrilles Pfeifen, ein schnelles Wischen und schon ist die Harley Live Wire an uns vorbeigeflogen – ganz ohne Potatoe-Potatoe-Auspuffsound, für den alle Eisen aus Milwaukee seit mittlerweile 113 Jahren bekannt sind.

Kein Wunder: Die Live Wire ist Harleys Concept-Bike für eine elektrische Zukunft. Rund 80 Stück wurden davon gebaut, die Mehrzahl davon tourt seit vergangenem Jahr über den Erdball, um von Kunden, Händlern und Journalisten gefahren zu werden.

7500 Testfahrten und Feedbacks wurden auf dieser Reise schon eingesammelt, bevor nun auch endlich Europa an der Reihe war. Der Motor-KURIER konnte als einzige österreichische Tageszeitung bei diesem Termin eine Runde drehen.

Erster Eindruck: Die Live Wire macht für ein Concept-Bike einen erstaunlich runden, fertigen Eindruck. Der moderne Look schafft es ansatzlos, sich in Harleys Corporate Design einzuordnen, die Sitzposition ist ergonomisch einwandfrei und deutlich dynamischer als bei der aktuellen Sportster-Palette.

Mit gutem Grund: Schon der erste Dreh am Griff macht klar, dass die Live Wire das sportlichste Bike der aktuellen Palette wäre. Ein stattliches Drehmoment von 70 Newtonmeter beschleunigt das fahrfertig nur 210 Kilo schwere Motorrad in vier Sekunden auf 100 km/h, abgeregelt wird bei 148 Stundenkilometer. Eine Spitzenleistung von 74 PS ist der einzige weitere Wert, den Harley verkündet; über die Kapazität der Lithium-Ionen-Batterie und die Reichweite darf indes genauso spekuliert werden wie über den Preis einer möglichen Serienversion.

Auch die Reichweite bleibt vage: Bei derzeitiger Konfiguration wären wohl rund 85 Kilometer erzielbar.

Dank der spannenden Performance und der gut gelungenen Abstimmung des Elektromotors macht das Fahren sofort Freude, unterlegt von einem Pfeifen, das von außen wie ein Jetfighter klingt – für den Fahrer aber auch ein wenig nach Zahnarztbohrer. Das ließe sich wohl noch feiner tunen.

Starke Bremswirkung

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Am großen Touchscreen, der klassische Instrumente ersetzt, darf man vor der Fahrt aus zwei Fahrmodi wählen, die entweder die Reichweite oder die Performance begünstigen. Ein Umstellen während der Fahrt ist derzeit aber leider nicht möglich. Auch das individuelle Einstellen der sehr starken Bremswirkung beim Rollen – hier wird Energie zurückgewonnen – ist momentan nicht vorgesehen.

Es ist jedoch zu erwarten, dass Harley noch einiges verändern wird; beispielsweise ist derzeit noch kein integriertes Ladegerät vorgesehen, weswegen man die Live Wire nicht an öffentlichen Stationen mit Strom laden könnte. Auch Kleinigkeiten wie die Abstimmung des zu harten, staksigen Fahrwerks oder die Positionierung der Rückspiegel – die momentan aus Fahrersicht vom Lenker verdeckt werden – stehen auf der To-do-Liste. Nicht zuletzt wird man ein in Kürze ohnehin gesetzlich vorgeschriebenes ABS verbauen müssen und eine Traktionskontrolle wäre bei diesem mächtigen Antritt ebenfalls nicht zu verachten.

All das gilt freilich nur für den Fall, dass sich Harley wirklich zu einer Serienfertigung der Live Wire entschließen sollte.

Nach diesem aufwendigen globalen Evaluierungsprozess und dem schlüssigen Eindruck, den die Concept-Bikes hinterlassen, darf damit freilich gerechnet werden.

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