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Test

KTM 1290 Super Adventure S im Härte-Test

Ein Härtetest von 3300 Kilometern in zehn Tagen – unterwegs mit dem aktuellen Flaggschiff der österreichischen Abenteuer-Garde

04/16/2018, 05:00 AM

Reiseenduros sind die Cash-Cows vieler Hersteller – doch wo das Geschäft am lukrativsten ist, geht es im Allgemeinen auch am härtesten zu: Die Konkurrenz ist hellwach, die Kunden sind anspruchsvoll.

Umso mehr beeindruckt es daher, wie schnell und nachhaltig sich KTM in diesem Segment etabliert hat. Mehr noch: Mit der im vergangenen Jahr neu eingeführten 1290 Super Adventure S streben die Mattighofener sogar nach der Krone in dieser Klasse, die in den vergangenen Jahren von der bayrischen R 1200 GS dominiert wurde.

Das Rezept für den Erfolg ist offensichtlich: KTM mixt die brachiale Power von 160 PS mit erstaunlich hohem Reisekomfort und einem serienmäßigen Paket an Hightech-Ausstattungen. Aus diesem Blickwinkel muss man auch den Basispreis von 19.698 Euro interpretieren: Er ist zwar höher als bei BMW, inkludiert allerdings viele Features, für die man bei der GS noch aufzahlen muss: das elektronische, semiaktive Fahrwerk, den LED-Scheinwerfer samt Tagfahr- und Kurvenlicht, das schlüssellose Startsystem, die Motorrad-Stabilitätskontrolle MSC samt Kurven-ABS und Traktionskontrolle, vier Fahrmodi sowie das große Farb-TFT-Display.

Jenes kann mit Recht als neue Referenz in der Motorradwelt gelten: Die Ablesbarkeit ist hervorragend, die Farben sind brillant, die Kontraste auch bei starker Sonneneinstrahlung sehr gut. Dazu kann man die Oberfläche konfigurieren und auch ein Smartphone via Bluetooth anschließen. Das Handy selbst bekommt ein eigenes, wasserdichtes Staufach mit USB-Ladeanschluss. Bedient wird das System über die bekannten Vier-Wege-Tasten, die an der Super Adventure elegant hinterleuchtet sind.

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Geschmeidige Kraft

Bei so viel Hightech könnte man fast aufs Fahren vergessen, was freilich schade wäre. Der Umstieg von der 1190 auf die 1290 brachte nämlich eine neue Ära der angenehmen Fahrbarkeit mit sich. Der große V2 bietet Kraft in jeder Situation, gleichzeitig werden ihm aber von der elektronischen Drosselklappe feinste Manieren anerzogen – kein Ruckeln, kein Verschlucken stört die Harmonie.

Ganz erstaunlich sind in diesem Zusammenhang auch die Verbrauchswerte: Im geschmeidigen Galopp über die Landstraße sind es nur etwas mehr als fünf Liter, womit man aus dem großen 23-Liter-Tank entsprechend lange Reichweiten schöpft – perfekt fürs Reisen.

Haltung bewahren

Auf der Etappe gefällt dann auch die Sitzhaltung, obwohl man gefühlsmäßig eher auf dem Motorrad thront als darin integriert wird. Sattel, Lenker und Fußraster sind aber jeweils zweifach verstellbar, damit man zielsicher die individuell passende Position findet.

Jene ist auch für den Windschild einstellbar – stufenlos per Handrad. Die große Scheibe bietet guten Schutz für den Kopf, könnte lediglich im Schulterbereich noch ein wenig intensiver wirken. Dafür fühlen sich hier große Fahrer besser abgeschirmt als auf den meisten anderen Reiseenduros.

Einen äußerst soliden Job haben letztlich auch die Fahrwerksingenieure bei KTM und der Tochterfirma WP erledigt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat man die elektronischen Komponenten nun im Griff und kann den positiven Effekt der neuen Technologie gut nützen: die Spreizung zwischen sportlicher Straffheit – unter anderem auch bei starken Bremsmanövern – und Komfort, den man auf Reisen schätzt.

Der Unterschied funktioniert nun auf Knopfdruck, zusätzlich reagiert die Dämpfung auf Fahrbahn und Fahrweise; dass man ebenso einfach die Beladung programmieren kann, ist fast schon selbstverständlich.

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