Osttirol
Osttirol

© Andrusio Michael

Routen für Geniesser

Genüssliches Alpenglüh’n rund um die Lienzer Dolomiten

Eine Tour mit dem Auto in den malerischen, urigen Tälern Osttirols.

von Michael Andrusio

05/30/2013, 05:45 PM

Der Frühling ist eine spannende Zeit in Osttirol. Man erlebt in den Tälern das Erwachen der Natur mit farbenfrohem Aufblühen der Flora während in den schattigeren Lagen noch die letzten Schneereste die warmen Sonnenstrahlen überdauern und weiter oben manche Pässe überhaupt gesperrt sind oder dort Schneeflocken fallen. Aber hier rund um die Lienzer Dolomiten erlebt man Natur hautnah und ungefiltert.

Wir beginnen unsere Reise in Lienz. Die Hauptstadt der Region bietet eigentlich alles, was man braucht. Ein überschaubares Zentrum mit Geschäften, Fußgängerzone und ruhigen Plätzen, wo Straßencafés zum Verweilen einladen. Wahrzeichen von Lienz ist das Schloss Bruck (von den Görzer Grafen im 13 Jhdt. als Residenzburg gebaut), wo eine permanente Ausstellung das Werk des berühmtesten Künstlers der Region in den Mittelpunkt stellt, das von Albin Egger Lienz. Von den vielen sehenswerten Tälern, wo jedes seinen eigenen speziellen Charme hat, reisen wir durch das Pustertal Richtung Westen. Bei Amlach sollte man aber die ausgebaute Bundesstraße verlassen und Richtung Pustertaler Höhenstraße abbiegen. Die teilweise ziemlich schmale Straße ist gut ausgeschildert und führt den Reisenden hinauf zu tollen Aussichten auf das Panorama und die Lienzer Dolomiten auf der anderen Seite des Tales. Auch das Landleben hier hat erfreulicherweise noch viel an Ursprünglichkeit beibehalten. Und so reist man vorbei an alten Scheunen, Höfen, unzähligen Kapellen und Bildstöcken. Ein Halt lohnt bei Schloss Anras, die Bischöfe von Brixen nutzten es ab dem 13 Jhdt. als Sommerresidenz (wenn man die Aussicht genießt, ahnt man, warum) und außerdem gibt's hier ein interessantes Gerichtsmuseum.

Bei Heinfels kommen wir wieder auf die große Bundesstraße, die weiter nach Sillian und nach Italien führt. Über Heinfels thront die gleichnamige, eindrucksvolle Festung. Wer zur Burg hinauffährt, hat wohl eine schöne Aussicht auf das Pustertal, leider ist die Anlage aber nicht zu besichtigen. Sehr wohl vorbeischauen kann man bei der in Heinfels ansässigen Firma Loacker und sich im Shop mit süßen Köstlichkeiten eindecken.

Wallfahrtsort

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Wir folgen von Heinfels aus der Gail Richtung Kärnten. Auch hier vermitteln Scheunen, Kapellen und sprudelnde Bäche ein Bild der Ruhe. Der Massentourismus hat Osttirol noch nicht wirklich entdeckt. In Obertilliach kann man das Kutschen- und Heimatmuseum besuchen und ein Ziel für die Wallfahrer ist die Basilika von Maria Luggau. Der Wallfahrtsort feiert übrigens heuer sein 500-Jahr-Bestehen.

Sehenswert in Maria Luggau ist auch der Mühlenweg. Das Lesachtal war einst das Tal der hundert Mühlen. Heute werden die alten Mühlen am Trattenbach wieder zum Leben erweckt und sogar zum Mahlen genutzt und in der Brechlstube wird Flachs gebrechelt.

Kurvenreich führt die Straße nach Kötschach-Mauthen, wo man links abbiegt und Richtung Oberdrauburg fährt. Dort biegt man nach Lienz ab und macht die Runde um die Lienzer Dolomiten komplett. Bevor man wieder in Lienz eintrifft, sollte man aber an der Römerausgrabung Aguntum haltmachen. Die archäologische Stätte und das angeschlossene Museum zeigen, dass die Region bereits in der Römerzeit ein wichtiger Handels- und Verkehrsknotenpunkt war. Aguntum wurde im 1 Jhdt. von Kaiser Claudius zur Stadt erhoben (Municipium Claudium Aguntum). Qualitäts- und Markenprodukt aus dem römischen Österreich war das ferrum noricum, das Eisen aus Noricum.

Schade wäre es, die Lienzer Region zu verlassen, ohne Österreichs höchsten Berg gesehen zu haben. Von Lienz aus folgt man der Isel und biegt Richtung Kals ab. Von Kals aus kann man noch Richtung Lucknerhaus fahren. Die Straße ist im Sommer mautpflichtig und führt ins malerische Ködnitztal.

Hier wandert man durch alpines Gelände und darf sich nicht wundern, dass hier noch im Mai (oder noch bis in den Sommer) die Schneeflocken fallen. Was aber dem Ort eine besondere Stimmung verleiht, vor allem wenn gleichzeitig sogar hier schon die Blumen sprießen. Hier beginnt auch der interessante Lehrpfad „Glocknerspur-BergeDenken“.

Und falls der Großglockner in Wolken gehüllt ist, kann man immer noch die possierlichen Murmeltiere beobachten.

Leben entlang der Route

Nur vier Kilometer von Lienz entfernt liegt der idyllische Tristachersee und ebendort findet der Reisende auch das Parkhotel am Tristachersee (Tristachersee 1, Lienz 04852/ 67666, www.parkhotel-tristachersee.at). Das Hotel ist so nah am See, dass man am liebsten gleich von der Terrasse ins Wasser hüpfen möchte. Fam. Kreuzer betreibt das Hotel als Familienbetrieb und steht den Gästen mit Rat und Tat zur Seite. Das Hotel hat vier Sterne und ebenso gut wie die Beherbergung ist auch die Küche. Fische bezieht der Küchenchef aus den Fischteichen direkt neben dem Hotel und das Wasser kommt aus einer eigenen Quelle. Falls der See zu kalt ist, gibt’s auch Hallenbad und Sauna.

Gut essen lässt es sich in Lienz auch im Moarhof (Moarfeldweg 18, Lienz,www.hotel-moarhof.at). In Kals empfiehlt sich der Taurerwirt (Klas am Großglockner, www.taurerwirt.at) und auch im Lucknerhaus (Glor-Berg 16, Kals am Großglockner, www.lucknerhaus.at) kann man sich noch vor oder nach einer Wanderung gut stärken. Auf der Pustertaler Panoramastraße kann man in Anras im Restaurant Pfleger (Dorf 15, Anras, www.hotel-pfleger.at) einkehren. Haubenprämierte Küche gibt’s im Tirolerhof in Dölsach (Dölsach 8, www.tirolerhof.or.at)

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