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Motorrad

Italo Gestern: Die Ducati Scrambler im Test

Die Kunst des leichten Lebens wurde wieder einmal in Italien erfunden.

04/17/2015, 06:33 PM

Retro – dieses Wort hört man bei Ducati im Zusammenhang mit der Scrambler nicht so gerne. Retro, das klinge alt und verstaubt, nach schablonenhaftem Abkupfern der Vergangenheit.

Die neue Scrambler sei aber anders, nämlich im "Post-Heritage-Design" gestaltet. So nennen die Italiener ihren Ansatz, dass lediglich der Spirit sowie einige grundlegende Merkmale aufgegriffen, dann aber mit moderner Technik und neuen Komponenten gemischt werden.

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Man darf es mit der Authentizität also nicht genau nehmen. Die Urform der Ducati Scrambler, die in den Sechziger- und Siebzigerjahren vornehmlich in den USA erfolgreich war, besaß beispielsweise einen Einzylinder – die Neuauflage kommt mit einem V2-Motor. Auch an dem breiten 180er Hinterreifen, dem gut sichtbaren Mono-Federbein und dem bewusst modern gehaltenen Cockpit erkennt man, dass Ducati seinen eigenen Zugang zum Vintage-Look gefunden hat – und in diesem Bike konsequent auslebt.

Leicht und einfach

Der Verzicht auf Dogmen führt dazu, dass die Scrambler ein bestechend angenehmes, einfaches und, ja, modernes Motorrad geworden ist: Man steigt auf und fühlt sich wohl.

Der einzige betagtere Zeitgenosse im Umfeld ist der Motor. Der luftgekühlte Zweizylinder stammt aus der mittlerweile eingestellten Monster 796, wurde aber zugunsten eines weicheren Motorlaufs und geschmeidiger Lastwechsel entschärft. Mit 75 PS und dem herzhaften Drehmoment von 68 Newtonmeter blieb aber genug Power für viel Fahrfreude erhalten. Und die Charakteristika eines luftgekühlten V2 machen die Scrambler dennoch zu einem eigenständigen Erlebnis weit jenseits aller auf Kultiviertheit gestriegelter Massen-Motoren.

Die Performance profitiert natürlich ebenso von dem niedrigen Fahrzeuggewicht. Vollgetankt bringt die Scrambler gerade 189 Kilo auf die Waage – was auch all jene freuen wird, die vielleicht schon länger nicht am Motorrad gesessen sind und beim Rangieren oder Hantieren jede Unterstützung vonseiten des Bikes gerne annehmen.

Diese Leichtigkeit mündet auch in ein extrem spielerisches Handling . Man führt das Motorrad am breiten, hoch gezogenen Lenker, sitzt mit geradem Rücken und erinnert sich an Mopedtage, als das Leben noch so leicht war wie das Fahrzeug zwischen den Beinen.

Bedienungsfreundlich

Die Zielgruppe der Neu- oder Wiedereinsteiger ködert Ducati zudem mit einem extrem leichtgängigen Kupplungshebel (das war nicht immer so bei Bikes aus Bologna) und einer Bremsanlage, die trotz des Verzichts auf eine zweite Scheibe vorne bei guter Dosierbarkeit hervorragend zubeißt. ABS ist natürlich serienmäßig.

Nicht ganz so kritikfrei muss man das kleine Rundinstrument beurteilen – sollte man dem Drehzahlmesser Informationen entnehmen wollen. Geht es nur um die Geschwindigkeit, dann reicht die kleine, aus der Mitte versetzte Linse allemal.

Eine lustige Idee ist letztlich die Darstellung einer ganzen Palette auf gleicher Basis: Neben unserer Icon stehen heuer mit Classic, Urban Enduro und Full Throttle gleich drei weitere Charakterdarsteller am Start.

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