VW Baustellenassistent
VW Baustellenassistent

© Uli_Sonntag/Werk

Technik

VW-Assistenzsysteme: Die nächsten Nothelfer

Erste Praxistests mit Assistenzsystemen, die VW heuer und 2014 bringen will.

von Maria Brandl

08/31/2013, 01:17 PM

Die Fahrerassistenz zählt seit Jahren zu den Arbeitsschwerpunkten der Autoindustrie. Auch bei VW. Mit Fahrerassistenz wolle VW „den Komfort erhöhen und die Sicherheit verbessern“, so Volkmar Tanneberger, Bereichsleiter Elektrik/ Elektronik, beim Workshop „Fahrerassistenzsysteme und integrale Sicherheit“.

Die Herausforderung für Volumenshersteller wie VW bestehe darin, einen Großteil der Innovation zu 50 % der Kosten anzubieten, „das maximal Bezahlbare“ für VW-Kunden zu finden, so Tanneberger. VW hält sich zugute, z. B. im neuen Golf Assistenzsysteme zu offerieren wie die automatische Abstandsregelung ACC, die bisher der Oberklasse vorbehalten waren.

Die nächsten Nothelfer

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Vielfach handelt es sich um die Verknüpfung vorhandener Sensoren und eine Erweiterung bekannter Assistenten (z. B. Spurhalte- oder Park-Assistent).

So wird der im Up erstmals eingeführte VW-City-Notbremsassistent um eine Fußgängererkennung erweitert, die in kritischen Situationen den Lenker vor Fußgängern und Radfahrern warnt und bei Bedarf vollautomatisch bremst.

Eine weitere Verbesserung vor allem im Stadtverkehr soll die „Schnelle Bremse“, ein elektromechanischer Bremskraftverstärker, bringen. Bei einer Notbremsung aus 30 km/h verringert sich der Bremsweg damit um 1,3 m, was enorm ist. Der elektromechanische Bremskraftverstärker arbeitet mit einem 260 W E-Motor, der drei Mal schneller den Bremsdruck aufbauen kann als pneumatische Pumpen (ESP). Solche Bremskraftverstärker werden bereits in Hybrid- und E-Autos verbaut. Sie kommen aber auch mit einem 12-V-Bordnetz aus, wie übrigens auch die anderen gezeigten Assistenten.

In der Oberklasse seit Jahren bewährt, aber neu in der Golfklasse, ist ein Insassenschutzsystem bei Heckunfällen. Dabei wird einerseits vor einem solchen Unfall gewarnt, anderseits werden die Schutzsysteme für die Passagiere auf die Heckkollision vorbereitet: Gurte gestrafft, die Sitze in die optimale Position gebracht, Fenster und Schiebedach geschlossen.

Auch gegen Unfälle auf Autobahnen infolge einer plötzlich auftretenden „Fahruntüchtigkeit“ des Lenkers (Müdigkeit, aber auch Schwächeanfall) hat VW ein Rezept. In solchen Notfällen übernimmt der „Notfallassistent“ die Lenkung und bremst das Fahrzeug bis zum Stillstand, wenn der Lenker auf die vorangehenden Warnsignale nicht reagiert und wieder selbst lenkt. Zudem wird die Warnblinkanlage aktiviert. Von der ersten Warnung bis zur Bremsung vergehen rund 10 Sekunden. Der Selbsttest mit geschlossenen Augen war beeindruckend. VW will den Assistenten als Erstes für Autobahntempo anbieten (Erweiterung des Spurhalteassistenten).

Auch für die von vielen gefürchteten 2-m-Spuren bei Autobahnbaustellen wird es von VW ab 2014 Hilfe geben: Der Baustellenassistent übernimmt das Lenken durch den engen Bereich und bremst bei Bedarf.

Weiter ausgebaut werden auch die Hilfen beim Ein- und Ausparken. Etwa dank der verbesserten Rundumsicht (Area View vulgo Vogelperspektive). Oder mit dem Anhängerassistenten, der das Lenken beim Rangieren erledigt. Anders als Audi setzt VW dabei rein auf Kameras. Die nötigen Einstellungen durch den Lenker sind aber noch etwas kompliziert. Dass auch Elektronik nicht immer willig ist, zeigte der Vorwärtsparkassistent, der lange brav das Lenken in komplizierten Parklücken erledigte, dann aber streikte. Am fehlenden Gesetz dagegen scheitert das ferngesteuerte Ein- und Ausparken.

Sprechende Fahrzeuge

Weiter weg ist auch die Fahrzeug-Fahrzeug- bzw. Infrastruktur-Kommunikation. Dank automotivem WLAN (5,9 GHz) können sich ab 2015, so der Plan in Europa, Fahrzeuge vor nicht sichtbaren Gefahren (z. B. Stau, Unfall) warnen. Als erstes sollen auf dem Korridor RotterdamWien Vorwarntafeln mit entsprechenden Sensoren versehen werden, um Fahrzeuge bei Bedarf zu warnen. Die Sensoren werden von allen Autos EU-weit „verstanden“.

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